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Straßenmeisterei Ried: "Winter war heuer schon einsatzreich"

Rosina Pixner, 17.01.2024 14:16

BEZIRK RIED. Die Temperaturen waren in den letzten Wochen eisig und die Autoscheiben sind fast jeden Morgen gefroren. Tips sprach mit Karl Schreinmoser von der Straßenmeisterei Ried über die einsatzreiche Zeit.

  1 / 3   Der Winterdienstkoordinator in der Straßenmeisterei Ried bei der Arbeit (Foto: Straßenmeisterei Ried)

In der Straßenmeisterei Ried lagern zirka 950 Tonnen Streusalz und im externen Silo in Höcken etwa 130 Tonnen Salz. Durchschnittlich werden auf der 212 Kilometer langen Winterdienststrecke pro Winter 1.500 bis 1.800 Tonnen Streusalz benötigt. Zehn Fahrer, fünf je Schicht plus vier Ersatzfahrer auf den Räumfahrzeugen und vier Winterdienstkoordinatoren sorgen für freie Straßen. Die Aufgaben der Winterdienstkoordinatoren umfassen die Wetterbeobachtung, nächtliche Kontrollfahrten zu exponierten Straßenstellen sowie die Verständigung und Einsatzkoordinierung der Winterdienstmannschaft. Als technische Unterstützung steht den Verantwortlichen zusätzlich ein Glättefrühwarnsystem zur Verfügung. Dieses misst an exponierten Stellen Fahrbahn- und Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit, Restsalzmenge. Zudem sind sie in der Zentrale mit Kameras ausgestattet.

Einsatzbereich

„Unser Einsatzbereich erstreckt sich in groben Zügen von Bruckmühl über Eberschwang, Frankenburg, St. Johann am Walde, Aspach bis Aurolzmünster, weiter über Peterskirchen und Hohenzell. In unserem Einsatzgebiet liegen somit auch all jene Strecken, die über den Hausruck- und den Kobernaußerwald führen. Diese Straßen sind generell sehr betreuungsintensiv und haben uns in den letzten Wochen durch Schneedruck und Windwurf zusätzlich massiv beschäftigt“, berichtet Karl Schreinmoser, Dienststellenleiter der Straßenmeisterei Ried.

Hauptfahrbahnen müssen frei gemacht werden

In erster Linie müssen bei starkem Schneefall die Hauptfahrbahnen frei gemacht werden. Die Fahrer sind dann ab 4 Uhr früh unterwegs. In der Hauptverkehrszeit, wenn die Leute ab 6 Uhr zur Arbeit fahren und den Schnee mit den Fahrzeugen zusammenfahren, kann die Straße zur Eisbahn werden. „Ein Schneepflug braucht für eine Umlaufzeit zirka zweieinhalb Stunden. Da kann es schon vorkommen, dass der eine oder andere Verkehrsteilnehmer keinen Schneepflug bei der Räumung sieht. Wir ersuchen die Leute, bei Schneefall vernünftig zu agieren und früh genug wegzufahren. Wir können nicht gleichzeitig überall sein“, ersucht Schreinmoser, denn er weiß, bei manchen Autofahrern kochen in solchen Situationen die Emotionen hoch und sie rufen bei der Straßenmeisterei an und sagen „Seid ihr auch schon munter?“.

Salzstreuung ist unerlässlich

Im Jänner kam die Kälte. Sinken die Temperaturen unter minus 10 Grad lässt die Wirkungsgrenze des Streusalzes nach. „Sobald die Temperaturen auf ein Niveau sinken, so dass im Bereich von Brücken, Straßenabschnitten in der Nähe von Bächen, sowie in Waldbereichen mit der Bildung von Glatteis zu rechnen ist, werden diese Straßenstellen vorbeugend mit Streusalz behandelt“, so der erfahrene Dienststellenleiter. Für die Präventionsstreuung ist Feuchtsalz unerlässlich, da es auf der Fahrbahn haften bleibt und sich nur langsam verflüchtigt. Ist Eisregen angesagt, muss davor gestreut werden. Bei starkem gefrierendem Regen ist das Streusalz nur bedingt in der Lage das Eis wegzutauen. Daher sollten die Autofahrer ihre Geschwindigkeit ⋌anpassen. Der Einsatz von Streusalz wird oft kritisiert, ist aber laut Straßenmeisterei bei dem heutigen Verkehrsaufkommen unerlässlich, da Streusplitt nach kurzer Zeit weggefahren und am Bankett oder im Straßengraben landen würde. „Die Folge wäre bei entsprechend tiefen Temperaturen häufig blankes Eis im Bereich der Fahrspuren, da die Schneereste, die nach der Räumung auf der Fahrbahn verbleiben, nicht aufgetaut würden. Weitere Folgen wären vermehrt Steinschläge an Karosserien und Windschutzscheiben sowie hohe Feinstaubemissionen durch den Abrieb.“

Besondere Erinnerungen

In besonderer Erinnerung ist Karl Schreinmoser der Wintereinbruch im Februar 2019 und der Winter 2005/06 geblieben. Damals herrschte von November bis März eine geschlossene Schneedecke. Infolge des intensiven Schneefalls wurden die Salzreserven großteils aufgebraucht, beziehungsweise gab es massive Lieferengpässe des Salzanbieters. „Damals waren auch im höherrangigen Straßennetz geschlossene Schneefahrbahnen, die kaum bestreut werden konnten, an der Tagesordnung. Die Verkehrsteilnehmer hatten sich im Laufe der Zeit an die Straßenverhältnisse gewöhnt, wodurch es wenig Unfälle oder Beschwerden gab.“ Im Februar 2019 setzte massiver Schneefall ein und knickte besonders im Kobernaußerwald unzählige Bäume. Laut Schreinmoser war an eine Schneeräumung mit Pflug oder Schneeschleuder wegen der umgestürzten Bäume nicht zu denken. Die Kobernaußer Landesstraße und die Frauschereck Straße waren nur mehr durch den Einsatz von Harvestern und Radladern frei zu bekommen und waren eine Woche lang gesperrt.


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