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Obernberger Mittelschüler gehen zum Schulschluss einen Marathon

Rosina Pixner, 02.07.2024 14:43

OBERNBERG. Die 2. Klassen der Mittelschule Obernberg scheuen keine Strapazen – während andere es nach den schulischen Anstrengungen des beinahe abgeschlossenen Schuljahres gemütlich angehen, stellten sich die Obernberger Schüler in der vorletzten Woche noch einmal einer besonderen Herausforderung: sie marschierten einen Marathon.

Top motiviert sind die Marathonmarschierer der Mittelschule Obernberg (Foto: privat)
  1 / 2   Top motiviert sind die Marathonmarschierer der Mittelschule Obernberg (Foto: privat)

42 Kilometer führte sie ein Rundkurs von der Schule über die Innbrücke auf die bayerische Innseite, weiter flußaufwärts bis zum Kraftwerk Ering-Frauenstein – dem Wendepunkt – ehe es über Mühlheim, Kirchdorf und Katzenbergleiten wieder zurück zur Schule in Obernberg ging.

Fixpunkt seit 16 Jahren

Bereits seit 16 Jahren gibt es diese Veranstaltung, die von Lehrer Martin Pimmingstorfer an der Schule eingeführt und dank begeisterten Zuspruchs von der Schülerschaft als jährlicher Fixpunkt im Schuljahr beibehalten wurde. Ohne die hilfsbereite Unterstützung aus dem Kollegium wäre das freilich nicht möglich – auf die kann er allerdings immer zählen. Die Klassenvorständin der 2a. Klasse, Sonja Lengauer, begleitete ihn die ganze Strecke hindurch, andere Kollegen teilten sich die Strecke. Wieder andere errichteten auf der Strecke Labestationen, um die teilnehmenden Schüler mit Erfrischungsgetränken, Obst und Müsliriegel zu versorgen.

Teilnahme ist freiwillig

Die Teilnahme am Marathon ist nicht verpflichtend, aber, so erklärt Pimmingstorfer schmunzelnd: „Für jemanden, der die Mittelschule in Obernberg absolviert, gehört es schon fast dazu, auch einen Marathon gemacht zu haben. Und grundsätzlich gilt: man muss nicht, sondern man darf teilnehmen.“ Die Teilnehmerzahl aus den beiden zweiten Klassen ist trotz Freiwilligkeit sehr hoch und die Begeisterung, sich solch einer Herausforderung zu stellen groß, obwohl naheliegender weise nicht alle Schüler immer das Ziel erreichen. Weniger die Erschöpfung, sondern Blasen an Druckstellen, die sich insbesondere bei nicht optimal gewähltem Schuhwerk schmerzhaft bemerkbar machen, bringen manchen Schüler zur Aufgabe. Ein kürzerer Vorbereitungsmarsch in den Tagen vor dem Marathon hilft dabei, sich selber und seine Ausrüstung auf Tauglichkeit zu prüfen, um solche Beschwerden möglichst nicht entstehen zu lassen.

Warum tut man sich das an?

Eine Frage, auf die Martin Pimmingstorfer, bei dem man die Begeisterung für den Marathon spürt, eine Antwort nicht schuldig bleibt: „Kinder werden viel zu oft unterschätzt von ihren Eltern. Allzu viel wird ihnen in übertriebener Fürsorge und Behütung abgenommen und aus dem Weg geräumt. Aber Kinder wollen herausgefordert werden, sie wollen Grenzerfahrungen machen. Und so ein Marathon ist bis zu einem gewissen Grad solch eine Erfahrung. Die Schüler beweisen ihren Eltern, den Lehrern, und vor allem – noch viel wichtiger – sich selber, zu welcher Leistung sie fähig sind. Diese wertvolle Erkenntnis, dass das für unmöglich Gehaltene durchaus schaffbar ist, lässt sie innerlich wachsen.“

Das Gefühl, so einen Marathon geschafft zu haben, sei schwer zu beschreiben, meint eine Schülerin, irgendwie ist man total erleichtert, aber auch stolz und glücklich, schließlich geht man nicht jeden Tag einen Marathon und das sei „schon irgendwie cool“. Auch über positive Rückmeldungen aus der Elternschaft freuen sich die Lehrer der NMS Obernberg – somit wird man längstens nächsten Juni wieder aufbrechen: zu einem 42 Kilometer-Marsch den Inn entlang.


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