Den Schmerz der Anderen begreifen: Wiedemann liest in Ried
RIED. Wie lässt sich die Erinnerung an den Holocaust mit dem Bewusstsein für andere Gewalttaten verbinden? Dieser Frage widmet sich Charlotte Wiedemann am Dienstag, 4. November, im Franziskushaus.
Die mehrfach ausgezeichnete Journalistin und Autorin liest aus ihrem Buch „Den Schmerz der Anderen begreifen. Holocaust und Weltgedächtnis“ (2022) und eröffnet neue Perspektiven auf Europas Erinnerungskultur. Sie erzählt, wie sich Erinnerungskulturen erweitern lassen. Und sie lädt dazu ein, auch den Schmerz anderer Völker wahrzunehmen und ihn in ein solidarisches Weltgedächtnis einzubetten – weg vom eurozentrischen Denken, hin zu einer empathischen Haltung gegenüber globalem Leid.
Wer findet Gehör?
Dabei schlägt sie einen Bogen zwischen der Verantwortung für die Shoah und der Anerkennung anderer historischer Gewaltdramen wie Kolonialverbrechen, Genoziden in Asien und Afrika. Ihre zentrale Frage lautet: „Welche Opfer finden Gehör – und welche bleiben stumm?“
Wiedemann stammt aus Mönchengladbach und arbeitete viele Jahre als Politik- und Auslandskorrespondentin, unter anderem für Die Zeit und Geo.
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