Protest gegen Freilandleitung – Grundeigentümer fordern Erdkabel
TAISKIRCHEN. Mehr als 350 Personen trafen sich in Taiskirchen entlang eines Teilstückes der von der Energie AG geplanten 110-kV-Freileitung, um auf die ihnen zugesandten Enteignungsanträge aufmerksam zu machen.
Betroffen sind von der fast 20 km langen Trasse zwischen Ried und Raab mehr als 90 Grundeigentümer. Mehr als drei Viertel von ihnen würden, wie sie sagen, „eine Enteignung in Kauf nehmen, um Mensch und Natur zu schützen“. Bettina und Herbert Wagneder weisen darauf hin, dass die Eigentümer ihre Grundstücke dem Land Oberösterreich bzw. der Energie AG schon mehrmals für eine Erdkabellösung angeboten haben – jedoch nicht für eine Freileitung.
Zudem gebe es auch Resolutionen der vier hauptbetroffenen Gemeinden Peterskirchen, Taiskirchen, Zell an der Pram und Raab für ein Erdkabel.
Forderung nach Erdkabel
Die Grundeigentümer fordern, dass die Leitung – wie es Stand der Technik und zum Beispiel in Deutschland längst üblich sei – unter die Erde verlegt wird.
Johann Zahlberger, Befürworter der Erdkabelvariante: „Es wird uns immer unterstellt, dass wir gegen eine ordentliche Stromversorgung sind. Das stimmt so überhaupt nicht. Wir wollen aufzeigen, dass die Stromleitung der Zukunft unter die Erde gehört. Große Gasleitungen werden ebenfalls in den Boden verlegt und das muss auch bei einer Stromleitung nach neuestem Stand der Technik so gemacht werden.“
Energie AG für Freilandkabel
Dieser Einschätzung widerspricht der Sprecher der Energie AG, Michael Frostel: „Freileitungen sind bei Überland-Projekten State of the Art. Das hat vor allem auch technische Gründe. Darüber hinaus ist ein Erdkabel drei Mal so teuer und hat nur die Hälfte der Lebenszeit einer Freileitung.“
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