
BEZIRK RIED. Der „Internationale Tag der Biodiversität“ wird seit dem Jahr 2000 jährlich am 22. Mai begangen. Von der Alm- und Waldbewirtschaftung bis hin zum Ackerbau und den Streuobstwiesen – den Bauern ist der Schutz der biologischen Vielfalt ein großes Anliegen und eine Selbstverständlichkeit.
Keine Berufsgruppe ist mehr von der Natur und vom Wetter abhängig als jene der Bäuerinnen und Bauern. Ihre Existenz und ihr ökonomischer Erfolg werden maßgeblich durch die biologische Vielfalt beeinflusst. Die Vielfalt in einem Ökosystem wirkt sich positiv auf die Land- und Forstwirtschaft aus. Gerade die Landwirtschaft ist besonders auf die Biodiversität und auf ein funktionierendes Ökosystem angewiesen, welches beispielsweise die Schädlinge auf den Feldern in Schach hält. „Die Vielfalt an Pflanzen und Tieren und die Produktion von heimischen Qualitäts-Lebensmitteln ist das Ergebnis eines sorgsamen Umganges der Bäuerinnen und Bauern mit ihrem Grund und Boden“, betont OÖ Bauernbund-Landesobfrau Michaela Langer-Weninger. 80 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche (ohne Almen) wird im Rahmen des ÖPULs (Österreichisches Programm für umweltgerechte Landwirtschaft) von den Landwirten unter Einhaltung hoher Standards, bewirtschaftet.
Biodiversität im Obstgarten
Wer in den vergangenen Tagen im Land ob der Enns unterwegs war, dem sind sicherlich die abertausenden blühenden Obstbäume aufgefallen. Als Beispiel für gelebte Artenvielfalt und -schutz spielen die Mostobstbäume seit Jahrhunderten in Oberösterreich eine bedeutende Rolle. Früher diente der aus den Früchten erzeugte Most als Alltags- und Erfrischungsgetränk nach getaner Arbeit. Heute ist er ein exzellentes veredeltes Tröpferl. Doch ohne Streuobstwiesen gibt es keinen Most, keine Säfte oder Cider. Gerade in den letzten Jahren erfuhr die Verarbeitung von Mostobst eine wahrliche Renaissance. „Jedes Jahr gibt es in Oberösterreich zahlreiche Mostkosten mit Prämierungen der besten Moste. Die Qualität der Moste und Fruchtsäfte ist wahrlich sehr gut und der Genuss dieser Köstlichkeit sichert auch den Bestand der Streuobstwiesen. Diese sind wiederum Lebensgrundlage vieler Insekten und sind daher wichtig für die Biodiversität“, so Bauernbundbezirksobmann Josef Diermayer.