„Die Landwirtschaft ist kein Klimakiller“
RIED. Die Führung der Landwirtschaftskammer stellte sich am 6. März in der Rieder Bauernmarkthalle wieder dem Dialog mit der Basis.
Nach der Begrüßung durch den neuen Bauernbund-Bezirksobmann Christoph Schneiderbauer sprachen Kammerdirektor Karl Dietachmair und der oö. Landwirtschaftskammerpräsident Franz Waldenberger über aktuelle Herausforderungen für die Landwirtschaft und interessenspolitische Erfolge beziehungsweise Rahmenbedingungen für eine die zukünftige Agrarpolitik.
Resistente Familienbetriebe
Dietachmair thematisierte den Stromkostenzuschuss, der bei vielen Betrieben automatisch, bei manchen nach Vorlage der Stromrechnung ausgezahlt werde. Er wies auch darauf hin, dass die private Strompreisbremse auch für bäuerliche Haushalte gelte. Insgesamt habe die Regierung, unabhängig von sonstigen Maßnahmen wie dem Klimabonus, Entlastungsmaßnahmen von rund 300 Millionen Euro beschlossen.
Die Landwirtschaft leiste einen Solidaritätsbeitrag im Krieg in der Ukraine, da das Zollfreiabkommen mit der Ukraine bei uns einen Preisdruck verursache.
Dietachmair: „In der Krise haben sich – im Gegensatz zu vielen Großbetrieben – vor allem bäuerliche Familienbetriebe als krisenresistent und regionale Wertschöpfungsketten als wettbewerbsfähiger erwiesen.“
LK-OÖ-Präsident Waldenberger bekräftigte die Forderung nach einer gesetzlich verpflichtenden Herkunftskennzeichnung. Die Landwirtschaft sei kein Klimakiller, sondern „Erstbetroffener bei den Klimaschäden“. Allerdings könne man den Klimaschutz nicht „einseitig forcieren“.
Waldenberger meinte, dass der Insektenbestand in Oberösterreich in 30 Jahren konstant geblieben sei: „Die Menge bleibt gleich, aber Zusammensetzung der Arten ändert sich.“
Auf EU-Ebene fordert er eine Ausweitung der Klimazölle auf Drittstaaten, damit die heimische Landwirtschaft nicht mit Staaten konkurrieren müsse, die sich nicht an Klimaschutzvorgaben halten.
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