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Bio-Einkaufsführer: Alles biologisch und regional

Rosina Pixner, 18.08.2023 08:47

INNVIERTEL. Bio Austria ist der wichtigste Verband der österreichischen Bio-Bauern. Nun wurde der neue Bio-Einkaufsführer Oberösterreich vorgestellt. Stefanie Moser aus Taiskirchen leitet das Marketing von Bio Austria Oberösterreich, Lukas Großbichler aus Utzenaich ist Geschäftsführer des Verbands. Im Interview stellen die beiden den Verband vor und geben Auskunft über konkrete Aktivitäten. Der Verein Nachhaltig im Innviertel hat mit den beiden gesprochen.

V. l.: Obmann Johannes Liebl, Marketingleiterin Stefanie Moser und Geschäftsführer Lukas Großbichler (Foto: Bio Austria/Mesic)

Bio Austria ist über 40 Jahre alt und hat österreichweit rund 12.500 Mitglieder, das sind etwa zwei Drittel der österreichischen Bio-Betriebe. Ein wichtiger Teil ist die oberösterreichische Landesorganisation. Wenn ihr den Verein kurz vorstellen sollt, welche Möglichkeiten bietet er seinen Mitgliedern und was ist seine Bedeutung für Konsumentinnen und Konsumenten?

Lukas Großbichler: Bio Austria ist Europas größter Bioverband. In Oberösterreich war der Ursprung im Mühlviertel. Dort verzeichnen wir auch jetzt noch den größten Bio-Anteil. 48 Prozent der oberösterreichischen Bio-Betriebe entfallen auf das Mühlviertel. Der Zusammenschluss vieler kleinerer Bioverbände 2005 zu Bio Austria und somit zur größten Bio-Bauernorganisation Österreichs und Europas stärkte die gemeinsamen Positionen für den Biolandbau und war maßgeblich für die positive Entwicklung der biologischen Landwirtschaft in Österreich verantwortlich.

Stefanie Moser: Bio-Landwirtschaft ist weit mehr als die Produktion hochwertigster Lebensmittel. Bio-Bauern leisten durch die Art und Weise, wie sie Landwirtschaft betreiben, einen wesentlichen Beitrag für Klima, Umwelt und die Gesellschaft. Dieses Wissen vermitteln wir mit umfangreicher Öffentlichkeitsarbeit und zahlreichen Veranstaltungen. Bei Konsumenten steht Bio Austria für Transparenz, Sicherheit und Regionalität.

Wenn ihr auf das Innviertel schaut, wie groß ist der Anteil an biologischer Landwirtschaft und wie schaut eigentlich die Entwicklung der biologischen Landwirtschaft hier vor Ort aus? Welche Projekte im Innviertel standen zuletzt besonders im Fokus?

Lukas Großbichler: 14 Prozent der Bio-Betriebe in Oberösterreich sind im Innviertel angesiedelt. Da liegt das Innviertel leider an letzter Stelle im OÖ-Viertelvergleich. Dies zeigt aber umgekehrt ein hohes Potenzial für umstellungswillige Betriebe. Und es gibt zahlreiche engagierte und innovative Betriebe im Innviertel. Nicht zuletzt kommt auch unser Obmann Johannes Liebl von hier. Es tut sich also etwas im Bio-Bereich im Innviertel, auch wenn es mancherorts noch etwas Überzeugungsarbeit bedarf. Anfang September sind wir wieder auf der Rieder Landwirtschaftsmesse vertreten und informieren dort interessierte Konsumenten, aber insbesondere auch interessierte Landwirte über die biologische Landwirtschaft, ihre Leistungen und stehen natürlich auch für umstellungsinteressierte Betriebe mit Beratung zur Verfügung.

Stefanie Moser: Darüber hinaus gibt’s auch zunehmend mehr Möglichkeiten für Konsumenten, bio im Innviertel zu kaufen und zu konsumieren. Ein gutes Beispiel ist hierfür unter anderem „Die Giesserei“ – eine tolle Möglichkeit, bio auch außer Haus zu genießen. Oder auch die „Kobl Bio-Selbstbedienungsläden“, die ihren Ursprung ja auch hier in der Region, bei einem Bio Austria-Mitgliedsbetrieb, haben.

Neben den soeben genannten Möglichkeiten, Bio-Produkte zu kaufen, fördert Bio Austria auch die Direktvermarktung seiner Mitglieder. Vor Kurzem wurde der neue Bio-Einkaufsführer Oberösterreich vorgestellt, der oberösterreichweit 500 Adressen für regionalen Bio-Einkauf und Bio-Freizeitangebote enthält. Welchen Nutzen hat dieser Einkaufsführer für Konsumenten?

Stefanie Moser: Der neue Bio-Einkaufsführer bietet hilfreiche Antworten zur biologischen Landwirtschaft und ist das Nachschlagewerk für einen nachhaltigen Lebensstil. Er führt die Menschen direkt dahin, wo Bio-Lebensmittel und Bio-Produkte entstehen – zum Bio-Bauernhof. Mit mehr als 360 Adressen von unseren Bio Austria- Direktvermarktern und 70 gewerblichen Bio-Partner- und Bio-Gastronomiebetrieben sowie zahlreichen Freizeit- und Urlaubsangeboten können wir mit dem neuen Einkaufsführer die bunte Vielfalt des regionalen Bio-Angebots in Oberösterreich zeigen und sorgen so für Erlebnisse der besonderen Art.

Bildung und Beratung, Bewusstseinsbildung, Vereinsarbeit und Öffentlichkeitsarbeit nennt Bio Austria als Aufgaben. Welche Projekte und Überlegungen gibt es speziell für das Innviertel?

Stefanie Moser: Wie bereits angekündigt freuen wir uns über viele Besucher und Interessierte bei unserem Stand in der Halle 31 bei der Rieder Messe. Spannend sind auch immer Projekte und Produktentwicklungen mit unseren Partnern. Beispielsweise haben wir gemeinsam mit unserem Bio Austria- Partner „Samen Maier“ Samenmischungen für die Bio-Landwirtschaft und für den ökologischen Hausgarten in 100-prozentiger Bio-Qualität entwickelt. Der „Bio Austria Bauerngarten“ bringt beispielsweise Blütenpracht in die Gärten und Nahrung für die Insekten. Bei diesen Projekten bringen wir Mitglieds- und Partnerbetriebe zusammen und fungieren als Bindeglied. Zudem sehen wir viel Potential im Bereich der Bio-Gastronomie. Immer mehr Gastro-Betriebe, auch im Innviertel, setzen auf Bio-Produkte. Auch hier stehen wir als Ansprechpartner zur Verfügung und freuen uns über neue Partner im Gastronomiebereich. Darüber hinaus informieren Konsumenten und Interessierte zum Thema Bio-Landwirtschaft und geben Tipps für den Bio-Einkauf. An dieser Stelle möchte ich noch einmal auf den druckfrischen Bio-Einkaufsführer hinweisen. Dieser kann kostenlos unter oberoesterreich@bio-austria.at bestellt werden.


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