Vier Fragen vor der Wahl für das Kandidaten-Trio in St. Martin
ST. MARTIN/I. Ein Kandidatentrio bewirbt sich bei der Wahl am Sonntag, 8. Oktober um die Nachfolge des zurückgetretenen Bürgermeisters Hans-Peter Hochhold (ÖVP). Die Sitzverteilung im Gemeinderat (ÖVP: 9, FPÖ: 5, Grüne: 3, SPÖ: 2) bleibt unverändert. Die SPÖ stellt keinen Kandidaten und gibt auch keine Wahlempfehlung ab. Tips bat das Trio zum kurzen Interview.
Die ÖVP hat Benjamin Salhofer (35, Baumeister, Unternehmer) nominiert. Für die FPÖ kandidiert Rainer Höretzeder (50, kaufmännischer Angestellter). Die Grünen schicken mit Angelika Langmaier (36, Unternehmerin) die erste Frau ins Rennen um das Bürgermeister-Amt.
Tips: Warum sollen die Bürger gerade Sie wählen? Warum sind Sie für das Amt des Bürgermeisters/der Bürgermeisterin am besten geeignet?
Salhofer: »Ein Bürgermeister muss vor allem zuhören können. Das habe ich bei meinen flächendeckenden Hausbesuchen bewiesen. Darüber hinaus stehen bei uns in der Gemeinde viele Bauprojekte an (z. B. Sanierungen der Sportanlage, von Feuerwehr/Bauhof und Gemeindeamt, etc.), da ist es von Vorteil, dass ich von Beruf Baumeister bin.«
Höretzeder: »St. Martin ist meine Heimatgemeinde. Seit 1991 bin ich politisch aktiv, seit 14 Jahren auch im Gemeinderat. Ich kenne, wie man so schön sagt, Land und Leute seit meiner Kindheit. Darüber hinaus war mein Vater 18 Jahre lang Bürgermeister und hat mir dabei vieles vermittelt. Diese Erfahrungen will ich für ein modernes und aktives St. Martin einbringen.«
Langmaier: »Weil mir Menschen und ihre Anliegen wichtig sind. Weil ich zwar Respekt, aber keine Angst vor Verantwortung habe. Weil ich Ziele, Motivation und Ambition habe. Weil ich gerne Entscheidungen treffe und dabei versuche, möglichst alle Aspekte miteinzubeziehen. Weil ich weiß, wie wertvoll Demokratie ist, und wie diese funktioniert.«
Tips: Welches Thema oder Problem ist für Sie das wichtigste im Ort, wo gibt es den größten Handlungsbedarf?
Salhofer: »Wir sind uns alle einig, dass der Ausbau des Kindergartens das wichtigste Thema ist. Daher habe ich bereits mit Landeshauptmann Stelzer und der zuständigen Landeshauptmann-Stellvertreterin Haberlander das Thema besprochen. Beide haben mir ihre Unterstützung zugesagt. Wenn ich Bürgermeister bin, können wir sofort loslegen.«
Höretzeder: »Ich habe eher drei wichtige Themen. Aufgrund des Bevölkerungszuwachses und der vielen Jungfamilien wird es dringend nötig sein, den Kindergarten auszubauen. Vereine, Kultureinrichtungen und Körperschaften finden immer ein offenes Ohr bei mir. Ich möchte auch eine Verkehrsberuhigung – mit großem regionalen Verkehrskonzept für den Bezirk – an der B143 erreichen.«
Langmaier: »Wir sind uns einig: Die Kinderbetreuung bedarf mehr Aufmerksamkeit und raschen Handelns. Bei der Jugend geht es weiter: Diese hat kaum einen Platz, am dem sie sich angemessen aufhalten kann. In der Gestaltung öffentlicher Räume haben wir auch Aufholbedarf – eine Sammelbestellung an Bänken würde hier bereits Abhilfe schaffen.«
Tips: Wie wollen Sie die Bürger an wichtigen Entscheidungen über die Zukunft des Ortes beteiligen?
Salhofer: »Es ist wichtig, dass sich junge Menschen in der Gemeindepolitik engagieren. Daher will ich einen Jugendgemeinderat ins Leben rufen. Darüber hinaus soll es für die gesamte Bevölkerung alljährliche Siedlungsgespräche geben, weil mir überparteiliche Bürgernähe wichtig ist. Außerdem plane ich einen fixen Sprechtag am Gemeindeamt.«
Höretzeder: »Das soll in Form von Bürgerforen und Informationsveranstaltungen geschehen. Aber auch die gewählten Gemeinderäte der verschiedenen Parteien sollten Anlaufstelle für Anliegen und Bedürfnisse der Bevölkerung sein.«
Langmaier: »Es gibt eine Vielzahl an Optionen, die Bevölkerung mit einzubeziehen – kaum eine kam in St. Martin zum Einsatz. Aus meiner Sicht liegt hier viel Potenzial, da derartige Prozesse zwar aufwendig, gleichzeitig aber sehr gewinnbringend sind. Beteiligung ist mir sehr wichtig, auf eine Methode festlegen möchte ich mich hier aber nicht.«
Tips: In welche Richtung sollte sich St. Martin entwickeln? Wo sehen Sie für den Ort das größte Potenzial?
Salhofer: » Für die Zukunft gilt für mich „In St. Martin kein Wachstum um jeden Preis“. Die liebenswerte Seite unserer Gemeinde muss erhalten bleiben. Unser größtes Potenzial sehe ich im Zusammenhalt, nicht nur bei der Bevölkerung, sondern auch bei der Politik und im Vereinswesen. Diesen müssen wir ständig mit Leben erfüllen und stärken. «
Höretzeder: »St. Martin soll eine attraktive und moderne Familiengemeinde werden, in der sich vom Kleinkind bis zu unseren Seniorinnen und Senioren alle wohl fühlen. Potenzial liegt in einer stetigen Verbesserung der Lebensqualität unseres Ortes, aber mit Rücksicht auf die Natur. «
Langmaier: »Grundsätzlich darf man darauf stolz sein, wie es unserer Gemeinde geht. In Sachen Innovation, erneuerbare Energien, E-Parkplätze, Transparenz und Einbezug der Bevölkerung haben wir aber bestimmt noch Luft nach oben. Meine Fraktion und ich stehen für eine zukunftsfähige, visionäre und enkeltaugliche Gemeindepolitik.«
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