ST. MARIENKIRCHEN/H. Die Primatech Metallverarbeitung GmbH ist insolvent und hat ein Sanierungsverfahren am Landesgericht Ried beantragt. Die Passiva betragen laut Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) mindestens 1,4 Millionen Euro.
Betroffen sind knapp 50 Dienstnehmer und fast 200 Gläubiger. Im Insolvenzantrag bietet Primatech seinen Gläubigern eine 20-prozentige Sanierungsplan-Quote (zahlbar binnen zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplanes), die durch die Unternehmensfortführung und den Verkauf einer Abkantmaschine finanziert werden soll.
Das im Jahr 2006 gegründete Unternehmen hat sich laut seinem eigenen Insolvenzantrag in den letzten Jahren vor allem mit der Produktion von Bioheizkesseln beschäftigt. Das lief nach eigenen Angaben vorerst gut: 2022 konnte noch ein Bilanzgewinn von rund 1,42 Millionen Euro erwirtschaftet werden.
Durch ein „plötzliches politisches Umdenken in Deutschland“, wonach die Biomasse nicht mehr als CO2-neutral gewertet und dadurch nicht mehr gefördert wird, sei es zu einem erheblichen Umsatz- und Ertragseinbruch gekommen. Namhafte Bioheizkessel-Hersteller hätten ihre Rahmenverträge gekündigt bzw. Vorbestellungen revidiert.
Primatech suchte sich aufgrund dieser unerwarteten Entwicklung ein anderes Betätigungsfeld suchen und fand dieses im Verkleiden von Wärmepumpen für große Hersteller. Die Verluste aus dem plötzlichen Umsatzeinbruch bei der Bioheizkessel-Produktion konnten aber nicht mehr aufgefangen werden.
Das Unternehmen soll mit dem neuen Schwerpunkt der Erzeugung von Wärmepumpen-Verkleidungen weitergeführt werden.
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