Pflegelehre: Ried ist an der Spitze in Oberösterreich
RIED. Die Pflegelehre in Oberösterreich startet unter anderem im Haus I des Pflegeheimes Ried. Hier haben die ersten beiden Lehrlinge im Bundesland ihre Ausbildung zu Pflegefachassistentinnen begonnen. Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer machte sich vor Ort ein Bild von dem Pilotprojekt.
Er lobte den Sozialhilfeverband (SHV) Ried: „Hier ist in den letzten Jahren viel weitergegangen. Es gab den größten Rückgang bei leer stehenden Betten und der SHV Ried ist ganz vorne bei der Einführung der Pflegelehre.“
Neuer Zugang
Das Land OÖ schafft mit der Pflegelehre einen zusätzlichen Zugang zum Pflegeberuf, der bereits nach dem Pflichtschulabschluss mit 15 Jahren gewählt werden kann.
Weil die Lehrlinge altersadäquat eingesetzt werden, ist die Pflege am Patienten erst ab dem 17. Lebensjahr möglich. Davor werden ihnen theoretische Inhalte der Pflege, soziale und kommunikative Kompetenzen und praktische Inhalte in Form von Simulationen vermittelt. Bis zum 18. Lebensjahr sind auch keine Nachtdienste erlaubt.
Um alle vier vorgeschriebenen Pflegebereiche zu erlernen, absolvieren die Lehrlinge außerhalb ihres „Stammbetriebes“ Praktika in den Ausbildungsbereichen, die nicht vom Lehrbetrieb abgedeckt werden. Diese Praktika umfassen die Pflege von Menschen im Krankenhaus, im Pflegeheim und zu Hause sowie die Pflege von Menschen mit Beeinträchtigungen.
In der Regel arbeiten die Lehr- und Praktikabetriebe daher in einem Ausbildungsverbund zusammen. In Ried setzt sich dieser aus dem Pflegeheim, der Lebenshilfe, dem Krankenhaus und dem Roten Kreuz (mobiler Bereich) zusammen.
Guter Auftakt
Die Rieder Sozialhilfeverbands-Chefin Bezirkshauptfrau Yvonne Weidenholzer berichtet von einem guten Auftakt des Projekts: „Die Betriebe sind gut vernetzt. Wir sehen uns nicht als Konkurrenten und werben uns keine Leute ab. Dadurch profitieren alle.“
Auch Heimleiterin Sieglinde Grimmer ist mit dem Projektstart zufrieden: „Wir haben neben unseren beiden Lehrlingen schon eine Zusage für den Sommer sicher, dazu kommen noch zwei Anfragen. Was wir brauchen, sind Praxisanleiter, da jeder maximal drei Lehrlinge betreuen darf.“
Die beiden Lehrlinge, Elena Szwed und Mia Sophie Roithinger, sind „familiär vorbelastet“. Bei einer der jungen Frauen arbeitete schon die Großmutter bei Assista, bei der anderen die Mutter bei der Lebenshilfe. Beide sind überzeugt, die richtige Ausbildung – die vierjährige Ausbildung zur Pflegefachassistentin – gewählt zu haben.
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