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Tests auf Corona-Antikörper sind nur bedingt empfehlenswert

Martina Gahleitner, 19.05.2020 05:15

BEZIRK. Nachdem die Corona-Pandemie am Abklingen ist, fragen sich jetzt viele – auch jene, die keine Symptome der Erkrankung gezeigt haben – ob sie Antikörper gegen das neuartige Virus gebildet haben und somit immun sind. Bezirksärztevertreter Werner Stütz rät allerdings von den derzeit gängigen Tests ab.

Tests können Covid-19-Antikörper im Blut nachweisen, die Ergebnisse sind jedoch noch nicht zuverlässig. Foto: arrowsmith2/Shutterstock.com

Es gebe viele Antikörpertests, die von verschiedensten Labors angeboten werden, allerdings sei „das Ergebnis nicht sicher verwertbar“, sagt der Rohrbach-Berger Allgemeinmediziner und Chirurg Werner Stütz. „Die Testmodule sind sehr unterschiedlich und nicht untereinander validiert. Das heißt, ich bekomme zwar einen Wert, kann mit diesem aber nichts anfangen. Was bedeutet der Titer? Wie hoch muss dieser überhaupt sein, damit er Schutz bietet? Und ist überhaupt Schutz gegeben? Es fehlen einfach die Erfahrungswerte bei diesem neuartigen Corona-Virus. Berichten zufolge ist die Krankheit bei Patienten auch schon zweimal aufgetreten“, informiert der Bezirksärztevertreter. Er kann deshalb einen Antikörpertest, der als Privatleistung selbst zu zahlen wäre, momentan nicht empfehlen.

Monitoring-Untersuchungen liefern Informationen

„Detaillierte Aussagen zur Dauer und Belastbarkeit einer Immunität nach durchgemachter Erkrankung sind derzeit nicht möglich“, heißt es auch vom Sozialministerium. Allerdings könnten durch den Einsatz von Antikörpertests im Rahmen von wissenschaftlichen bzw. Monitoring-Untersuchungen Informationen über die Dunkelziffer oder den Anteil an stummen oder atypisch verlaufenen Infektionen gewonnen werden. Für Stütz sind Tests für epidemiologische Zwecke, etwa bei großen Vereinen, sicher sinnvoll, für den Einzelnen, zumindest momentan noch, von fraglicher Relevanz.

Studien zeigen übrigens, dass etwa ein Drittel aller positiven Covid-19-Fälle im Umfeld von Altenheimen aufgetreten sind. Im Bezirk Rohrbach sind keine Heimbewohner erkrankt. Gefolgt von größeren Reise- und Freizeitveranstaltungen sowie dem häuslichen Umfeld.


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