30 Jahre Dialyse am LKH Rohrbach: Shunt ermöglicht einfachen Zugang für die Blutwäsche
ROHRBACH-BERG. Um das Blut während der Dialyse zu reinigen, ist ein ständiger Zugang zu den Blutgefäßen nötig. Eine Querverbindung zwischen einer Schlagader und einer Vene kann mit dem Dialyse-Shunt operativ hergestellt werden.
„In der Schlagader liegt ein höherer Blutdruck vor, als in der Vene. Dieser Druck führt zu einer Aufdehnung der Vene, die Venenwand verdickt sich, so dass diese leicht durchstochen werden kann. Damit ist ein einfacher Zugang für die Dialyse möglich. Meist wird der Shunt an einem Arm angelegt“, erklärt Oberarzt Christoph Aschaber, Facharzt für Chirurgie am LKH Rohrbach.
Häufiges Anstechen wäre nötig
Für die Blutwäsche muss dreimal pro Woche eine Kanüle in den Shunt gestochen werden, um das Blut zur Reinigung aus dem Körper zu pumpen. Ein so häufiges Anstechen verträgt eine normale Vene nicht, sie würde sich entzünden und verkleben. Außerdem fließt nicht genügend Blut durch sie hindurch. Die Schlagadern wiederum sind zu schmal zum Punktieren und liegen recht verborgen. „Deshalb muss für die Dialyse ein Shunt operativ angelegt werden. Es dauert in der Regel sechs bis acht Wochen bis der Shunt zum ersten Mal für die Dialyse genutzt werden kann. Die Operation sollte deshalb möglichst frühzeitig erfolgen, damit der Shunt zur Verfügung steht, wenn mit der Blutwäsche begonnen wird“, sagt der Experte.
Unterarm ist beste Option
Die Operation erfolgt entweder in Lokalanästhesie oder in Narkose. Wenn es die Blutgefäße zulassen, wird der Shunt nach Möglichkeit am Unterarm angelegt. Es besteht aber auch die Möglichkeit auf die Ellenbeuge, den Oberarm oder den Oberschenkel auszuweichen. Dabei wird über einen kleinen Schnitt die Haut eröffnet, um Schlagader und Vene aufzusuchen. Die Vene wird durchtrennt und auf die Schlagader aufgenäht. Das andere Ende der Vene wird verschlossen. Meist ist diese direkte Verbindung möglich. Jedoch bei ungünstigen Verhältnissen (etwa bei sehr dünnen Gefäßen) werden Vene und Arterie durch ein Kunststoffgefäß oder eine eigene, entbehrliche Vene, zum Beispiel aus dem Bein verbunden.
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