Mehr als Gebärmutterhalskrebs: Ärztinnen raten zur HPV-Impfung
ROHRBACH-BERG. Obwohl sich vier von fünf Personen weltweit im Laufe ihres Lebens mit HPV infizieren und es seit mehr als zehn Jahren eine Schutzimpfung dagegen gibt, wird diese noch viel zu wenig genutzt. Dabei bietet die im Kindesalter vorgesehene Impfung wirksamen Schutz vor vielen Erkrankungen.
Die beiden Frauenärztinnen Viktoria Nader und Katharina Doneus sind überzeugte Befürworterinnen der Schutzimpfung, die im Schulimpfprogramm vorgesehen ist. Aber nur etwa ein Drittel der Mädchen und Buben im Bezirk Rohrbach nutzt diese auch – wobei die Tendenz steigend ist. „Bei HPV (Humane Papillomaviren) denkt jeder sofort an Gebärmutterhalskrebs, aber die Viren können auch andere Krebs- und Krebsvorstufen im Genitalbereich, im Kopf-Hals-Bereich sowie Feigwarzen verursachen. Der 9fach-Impfstoff, der verwendet wird, deckt die wichtigsten Stämme ab“, erklärt Nader.
Zwei Teilimpfungen reichen
Während bei Kindern zwei Teilimpfungen ausreichen, brauchen Erwachsene drei. Für eine Impfung schon im Kindesalter spricht zudem der Preis: Die Präventionsmaßnahme ist für Neun- bis Zwölfjährige kostenlos und bis 15 Jahre deutlich vergünstigt; Erwachsene müssen rund 600 Euro für die drei Teilimpfungen zahlen. Die beiden Frauenärztinnen ergänzen: „Nebenwirkungen gibt es so gut wie keine, das ist also kein Argument gegen eine HPV-Impfung.“ Bester Zeitpunkt für eine Impfung ist vor Aufnahme der sexuellen Aktivität.
Beratung und Aufklärung
In der First Love-Ambulanz und auch in der Ordination von Peter Stumpner klären die beiden Ärztinnen gerne über HPV-Infektionen auf. Viktoria Nader ergänzt seit Mai das Team rund um Stumpner, der mit seinen Kolleginnen die Gruppenpraxis führt. Mehr Infos: www.aerzte-fuer-frauen.at
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