VP-Bezirksvorstand bestimmt morgen den Nachfolger von Reinhold Mitterlehner
AHORN. All seine politischen Funktionen hat Reinhold Mitterlehner zurückgelegt – somit auch jene des Bezirksparteiobmanns der ÖVP. Morgen Mittwoch tagt der Bezirksvorstand und wird über die Nachfolge an der Parteispitze beraten.
2002 wurde der Ahorner zum Bezirksparteiobmann gewählt; drei Mal stellte er sich der Wiederwahl, drei Mal wurde er eindrucksvoll bestätigt (mit 98,24 Prozent und zwei Mal 100 Prozent). Sein Heimatbezirk war ihm stets wichtig, auch wenn ihn die politische Arbeit natürlich nach Wien zog. „Hier ist meine politische Basis. Hier, in Ahorn hat meine politische Karriere begonnen.“ Und hierher komme er, um zu spüren, wie das was in Wien diskutiert wird, bei den Leuten ankommt, sagte Reinhold Mitterlehner 2014, als er zum Bundesparteiobmann und Vizekanzler bestellt wurde.
Jetzt muss sich die VP des Bezirkes Rohrbach nach einem neuen Obmann respektive Obfrau umschauen oder sich zumindest bis zum nächsten ordentlichen Parteitag für eine Übergangslösung entscheiden. Das Ergebnis soll am Mittwoch Abend bekannt gegeben werden.
„Schade für die Region“
Der Rücktritt des Ministers, Vizekanzlers und Bundesparteiobmanns kam auch im Heimatbezirk von Mitterlehner völlig überraschend. Seine Entscheidung stößt aber auf viel Verständnis, wenn auch mit Bedauern. Politische Weggefährten aller Parteien lobten die Ehrlichkeit und Geradlinigkeit und dass bei Mitterlehner stets die Sache selbst im Vordergrund gestanden ist. „Er hat sich aus Streitereien und Wadlbeißereien immer herausgehalten. Denn das ist auch nicht positiv für das Image der Politik und die Regierung und letztendlich schadet es auch uns als Partei“, meint etwa Bürgermeistersprecher Wilfried Kellermann aus Ulrichsberg. Für die Region sei der Rücktritt schade und bedauerlich, „damit verlieren wir den direkten Draht ins Ministerium und zur Regierung.“
Sein langjähriger Freund und Tarock-Kollege Karl Lehner aus St. Stefan hat, so wie viele, Verständnis für den gesetzten Schritt: „Reinhold war immer exponiert, musste immer unter den Augen der Öffentlichkeit arbeiten und hat so auch viel für Österreich erreicht. Für mich war er immer der Staatsmann und der ausgleichende Pol, aber mit so einer Umgangsweise, sowohl innerparteilich, als auch in der Regierung, kann es nicht mehr weitergehen.“
Neue Lebensqualität
Mitterlehner selbst bedankte sich via Facebook-Videobotschaft für all die guten Wünsche: „Ich bin ganz beeindruckt und wirklich gerührt von den Reaktionen, die ich in den letzten Tagen erhalten habe. Diese waren Motivation und wichtige Unterstützung.“ Jetzt will der Mühlviertler “die neue Lebensqualität nach der Politik genießen“.
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