Einzigartiger Zusammenhalt: Alle Gemeinden des Bezirkes Rohrbach sind bei der Hallenbadfinanzierung mit im Boot
ROHRBACH-BERG. Nach dreijähriger Arbeit und harten Verhandlungen ist jetzt die Finanzierung für das Rohrbacher Bezirkshallenbad gesichert. Am Dienstag stimmte mit St. Veit auch die letzte Gemeinde dem Finanzierungsmodell zu. „Damit steht der ganze Bezirk geschlossen hinter dem Projekt – das ist wohl einzigartig in Österreich“, freut sich Arbeitskreisleiter Bgm. Andreas Lindorfer.
Für ihn ist es ein Freudentag. Denn zeitweise hätte er nicht mehr damit gerechnet, dass das Bezirkshallenbad noch auf Schiene kommt. Nachdem ein erster Finanzierungsplan schon 2017 in einigen Gemeinden keine Zustimmung gefunden hat und auch die nachgebesserte Variante im Dezember 2018 noch weitere Gespräche gebraucht hat, ist jetzt die Finanzierung unter Dach und Fach. 36 Gemeinden bringen gemeinsam 3 Millionen Euro für den Bau des Hallenbads auf – gestaffelt je nach Entfernung zum Standort in der Bezirkshauptstadt und über eine Darlehenslaufzeit von 25 Jahren. Der Rest von 7,5 Millionen Euro kommt vom Land OÖ bzw. über 500.000 Euro Leaderförderung. „Es ist absolut nicht selbstverständlich, dass Gemeinden bei Projekten einer anderen Gemeinde mitzahlen“, ist sich Rohrbach-Bergs Bürgermeister Andreas Lindorfer bewusst und dankbar für diese Solidarität im Bezirk.
Rohrbach-Berg trägt alleiniges Risiko
Die Stadtgemeinde selbst übernimmt den laufenden Betriebskostenabgang von rund 200.000 Euro, wie Lindorfer vorrechnet. „Wir sind bestrebt, die Betriebskosten so niedrig wie möglich zu halten und arbeiten deshalb auch mit der Klima- und Energiemodellregion Donau-Böhmerwald zusammen“, informiert er.
Die Standortgemeinde stellt auch das insgesamt 15.000 m2 große Grundstück in unmittelbarer Nähe zum Freibad und dem Busterminal zur Verfügung. Die Aufschließung wird über die Akademiestraße erfolgen.
Eröffnung im Herbst 2022 ist das sportliche Ziel
Wie geht es jetzt weiter? Beim Rohrbacher Bezirkshallenbad sollen auf jeden Fall Synergien mit dem Freibad genutzt werden, außerdem werden ein Hotelprojekt und zusätzlich ein Kino angestrebt, verrät der Arbeitskreisleiter. „Jetzt können die Gespräche erst richtig losgehen, denn Verhandlungen machen keinen Sinn, wenn die Finanzierung nicht gesichert ist“, ist er überzeugt. Bei einem Vorprojekt soll das Einzugsgebiet nochmal überarbeitet, die Rahmenbedingungen und der Markt erhoben und die Ausrichtung des Bads festgelegt werden. „Wir sind uns einig, dass Schulschwimmen ein wichtiger Punkt sein wird. Künftig wird es auch eine Sportunion-Sektion schwimmen geben, die Schwimmkurse anbietet. Dazu soll das Bad für Familien attraktiv sein und auch einen kleinen Wellnessbereich bieten“, fasst Andreas Lindorfer zusammen.
Leaderobmann LAbg. Georg Ecker ergänzt: „Möglich sind auch kleinere Projekte zur Attraktivierung des Bades, die über die Leaderregion gefördert werden.“ Ambitioniertes, sportliches Ziel ist es, im Herbst 2022 im neuen Bezirkshallenbad schwimmen zu können.
Zusammenhalt stärkt Region
Für Georg Ecker ist das Projekt ein schönes Zeichen des Zusammenhalts. „Wir haben gezeigt, dass wir zusammenarbeiten können – auch wenn“s ein bisserl länger dauert. Wir haben nur Chancen im ländlichen Raum, wenn wir gemeinsam Ziele verfolgen.“ Rohrbach-Bergs SPÖ-Stadtrat Andreas Hannerer kann dem nur zustimmen. „Es ist unglaublich, 37 Gemeinden unter einen Hut zu bringen“, meint er. Und Grüne-Bezirkssprecherin LAbg. Ulrike Schwarz sieht darin wieder einen Schritt in Richtung „Voi Lebm“, hin zu mehr Lebensqualität in der Region erreicht. Vor allem sei das Hallenbad auch eine wichtige Ergänzung für kleine Tourismusbetriebe.
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