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Vom Krimskrams-Geschäft bis zum ReVital-Shop: eine 20-jährige Erfolgsgeschichte

Martina Gahleitner, 16.09.2016 07:32

ROHRBACH-BERG. 20 Jahre ist es her, seit sich elf Rohrbacher gedacht haben, auch der Bezirk brauche eine Volkshilfe. Gedacht, getan: Am 4. Oktober 1996 fand die Gründungsversammlung statt. Seither wurde für die Haushaltshilfe elf Mal die Welt umrundet, für den ReVital-Shop tonnenweise Textilien gesammelt, und die Volkshilfe war für viele Frauen Sprungbrett in die Berufswelt.

  1 / 3   Die Volkshilfe-Shops sind eine wichtige Anlaufstelle für Menschen, die auf jeden Euro schauen müssen. Melanie Leitner ist im Verkauf am Rohrbacher Standort beschäftigt. Foto: Volkshilfe

Die Flüchtlingsbetreuung, die heute aktueller denn je ist, und das Krimskrams-Geschäft in der Akademiestraße waren die ersten Standbeine. „Schon kurz darauf kam das Haushaltsservice dazu, das heute den größten Bereich der Volkshilfe Rohrbach darstellt. In den vergangenen 20 Jahren waren 120 Frauen in diesem Bereich beschäftigt“, berichtet Einsatzleiterin Monika Vierlinger. Die Arbeitsplätze im Haushaltsservice werden vom AMS bis zu einer Dauer von zehn Monaten gefördert. „Für die meisten Mitarbeiterinnen war diese Beschäftigung das Sprungbrett in einen neuen Job.“

Aktuell betreuen sieben Mitarbeiterinnen 80 Haushalte im Bezirk. In den vergangenen 20 Jahren wurden insgesamt 102.000 Stunden Arbeit geleistet und haben für 41.000 Hausbesuche 440.000 Kilometer zurückgelegt. „Das entspricht einer Strecke von elf Mal um die Erde“, rechnet Vierlinger vor.

Gut, gebraucht, günstig

Gut bewährt seit der Einführung im Jahr 2011 hat sich auch der ReVital-Shop in der Bahnhofstraße, in dem armutsgefährdete Menschen ebenso einkaufen, wie Schnäppchenjäger. Im Vorjahr wurden in den Altstoffsammelzentren und von Privathaushalten 45 Tonnen Textilien gesammelt sowie 52 Tonnen ReVital-Waren, wie Elektrogeräte, Geschirr und Hausrat oder Sportgeräte. 

Insgesamt sind in allen verschiedenen Bereichen 25 Mitarbeiter für die Volkshilfe tätig. Sechs Frauen und Männer engagieren sich zudem freiwillig bei der Volkshilfe, dieser Bereich soll gezielt ausgebaut werden.

Menschen werden in die Armut gedrängt

Die Volkshilfe ist vor allem auch Anlaufstelle für Menschen in Not - sie hilft in Notfällen mit einmaliger finanzieller Unterstützung, mit der Schulstartaktion, bietet einen Demenz-Fonds oder hilft bei Katastrophen. Im Bezirk Rohrbach sind rund 7500 Menschen armutsgefährdet. „Die im Juni beschlossene Kürzung der Mindestsicherung wird zusätzlich vielen Menschen den letzten sozialen Halt nehmen“, befürchtet die Vorsitzende des Volkshilfe-Bezirksvereins, Ingrid Groiß, dass noch mehr Menschen in die Armut gedrängt werden. Mit 560 Euro Wohnung, Auto, Kleidung, Essen zu bezahlen, sei schlicht unmöglich.

Für  17. Oktober ist deshalb eine Straßenaktion zum Thema Armut geplant, bei der die Menschen mit der Armut und ihren unmittelbaren Auswirkungen konfrontiert werden.


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