Peilsteiner Wanderreferent marschierte mit Krampen und Schaufel zur Wurzelbehandlung
PEILSTEIN. Er kennt jeden Berg oder Hügel, jeden Weg und jede Geschichte rund um Peilstein. Kein Wunder: Schließlich ist Johann Mühlbauer seit mehr als 20 Jahren als Wanderreferent aktiv, hat einige Wege selbst angelegt und führt die Menschen seither durch die Gegend.
„Ich bin nicht neugierig, aber wissensdurstig“, meint der rüstige Pensionist, der seit Ende der 80er-Jahre Wanderreferent von Peilstein ist. „Der Hans hat Zeit“, hätten die Leute damals gesagt. Und gefreut hat“s ihn halt auch. Denn sonst hätte er wohl nicht Krampen, Schaufel und Eisenstange gepackt, Stöcke ausgegraben und so einen neuen Steig angelegt. „Wenn mich wer gefragt hat, hab ich gesagt, ich geh zur Wurzelbehandlung“, schmunzelt Johann Mühlbauer, der damals den Wanderweg zur Sausenden Schlucht angelegt hat. Der Hochbühelweg und der Hochwaldweg gehen ebenalls auf sein Konto. Und natürlich der Dreiländerblickweg mit Start und Ziel in Eschernhof, mit dem der Wanderreferent seine besondere Freude hat.
Die Krönung seines Schaffens
„Der Weg schaut aus wie eine Krone – und ist auch meine Krönung“, sagt er dazu. Beeindruckend sind nicht nur der gewaltige Weitblick (“man sieht hier über 20 Türme“), sondern auch die sagenumwobenen Plätze entlang des Weges. Mühlbauer weiß zu jedem eine Geschichte zu erzählen. Er weiß, was es mit der Wolfsgrube auf sich hat, wo sich der Drucker-Franzl einst versteckt hat, wie der Ausdruck Pfaff zustande gekommen ist oder warum der Ameisberg so heißt. Und auch, wo es sich am besten einkehren lässt. Nämlich bei der Jausenstation Eschernhof. „Wenn“s auf Erden einen Himmel gibt, dann ist er hier“, sagt Mühlbauer.
„Man muss mit den Leuten reden“
„Lebendiges Lexikon“ wird er manchmal auch genannt. Sein Wissen kommt auch daher, dass er viel mit den Leuten redet. Mit den Grundbesitzern natürlich ebenso, wie mit den unzähligen Wanderfreunden, mit denen er unterwegs ist. So manche Begegnung ist ihm da in schöner Erinnerung geblieben.
Reserve-Mesner und Ferienspiel-Akteur
Bekannt ist Hans Mühlbauer aber auch für seine Palmbuschen. An die 100 Stück bindet er jedes Jahr für die Ministranten, auf Bestellung oder mit Akutgeriatrie-Patienten im Rohrbacher Krankenhaus. Der längste war übrigens über acht Meter lang. Nicht zuletzt ist er auch fürs Peilsteiner Ferienspiel aktiv und bringt Kinder beim Spiel im Wald raus in die Natur.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden