önj Haslach will der bedrohten Flussperlmuschel eine Zukunft geben

Martina Gahleitner Tips Redaktion Martina Gahleitner, 10.07.2019 05:49 Uhr

HASLACH/AIGEN-SCHLÄGL. Die ersten fünf Lebensjahre sind die schwierigsten für eine Flussperlmuschel. Denn diese verbringen sie vergraben am Gewässergrund – und ersticken dort oft. Die österreichische Naturschutzjugend önj Haslach hilft den jungen Muscheln mit einem Nachzuchtprojekt durch diese schwere Zeit und kann sich mittlerweile über erste Erfolge freuen.

Die Flussperlmuschel, die einst das ökologische Erscheinungsbild in den Bächen geprägt hat, ist heute fast verschwunden. Nur mehr wenige fortpflanzungsfähige Muscheln gibt es in der Böhmerwaldregion, hier finden sich eine der letzten Vorkommen in Mitteleuropa. Damit es mit dem Nachwuchs klappt, hat die önj Haslach seit 2016 ein Projekt gemeinsam mit dem Stift Schlägl, dem Land OÖ und dem Landschaftspflegeverband Passau laufen. Karl Zimmerhackl erklärt näher: „Wir entnehmen fruchtbare Muscheln und bringen sie mit der Bachforelle, die sie als Wirtsfisch brauchen, zusammen. Die Jungmuscheln werden dann geerntet und in Holzboxen und Lochplatten geschützt aufgezogen, bis sie die sensiblen Lebensjahre überstanden haben.“ Die Sterblichkeit liegt dennoch bei über 50 Prozent, ergänzt Sophie Stelzer, die maßgeblich am Projekt mitarbeitet. „200 junge Muscheln sind bereits entstanden und wurden wieder zurück in die Große Mühl gesetzt.“

Vom Aussterben bewahren

„Diese Nachzuchtbemühungen sind eine Notmaßnahme, sonst sterben die Flussperlmuscheln aus“, macht Sophie Stelzer deutlich. Wichtig sei es, die Gewässerstruktur zu verbessern und somit Lebensraum für die Muschel zu schaffen, damit sie sich auch wieder eigenständig vermehren kann. „Die Flussperlmuscheln brauchen sauerstoffreiches Gewässer und lockeres und trotzdem stabiles Sediment. Problem ist, dass immer mehr Feinsedimente eingetragen werden, die den Kieslückenraum verstopfen. Die Jungmuscheln ersticken im Flussbett, wo sie sich eingegraben haben.“ Die önj Haslach bemüht sich deshalb, Flussabschnitte zu finden, wo sich die Muschel wohl fühlt und wo auch die Grundbesitzer ihre Mahd und Düngung auf die Flussperlmuschel abstimmen.

Perlensuche lohnt sich nicht

Nach der Namen gebenden Perle zu suchen, ist übrigens sinnlos. „Nur jede 3.000ste Flussperlmuschel enthält auch eine Perle – die Wahrscheinlichkeit eine zu finden, ist somit gleich null“, sagt Karl Zimmerhackl. Viel wichtiger sei es, diese faszinierende Tierart selbst und mit ihr auch die Bachforelle zu erhalten. „Als hoch spezialisierte Lebewesen filtern sie bis zu 40 Liter Wasser pro Stunde, sie sind ein Indikator für saubere Gewässer. Geht es also der Muschel gut, geht es allen anderen auch gut.“ Patenschaften für die Flussperlmuschel können gerne übernommen werden (www.oenj-haslach.at).

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