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Eine Tierpark-Chefin mit tierischer Tauschbörse

Petra Hanner, 14.08.2020 06:28

ALTENFELDEN. Porthos, Arthos und Aramis heißen die drei neuen Prachtwölfe, die letzte Woche im Tierpark Altenfelden Einzug gehalten haben. Für die neue Attraktion in ihren Gehegen sorgte Tierpark-Chefin Barbara Laher selbst, koordiniert sie doch europaweit den Austausch von Tieren in rund 150 Zoos.

  1 / 2   Barbara Laher aus Altenfelden koordiniert für rund 150 europäische Zoos und Tierparks den Austausch von Tieren. Foto: Tierpark Altenfelden

„Ich bin quasi die Singlebörse für Europas Zootiere“, schmunzelt Barbara Laher selber über ihre ungewöhnliche Aufgabe. Viermal im Jahr organisiert sie über eine ganz besondere Tierliste den Austausch von Zootieren. Das ist beispielsweise notwendig, wenn Tiere sterben, neue Tierarten in einem Zoo oder Wildpark Einzug halten, aber auch, wenn der Genpool bestimmter Arten aufgefrischt werden soll. Dann werden europaweit passende Partner für die Tiere gesucht. „Und so bin ich auch zu unseren neuen Wölfen gekommen“, beschreibt Laher, denn seit einiger Zeit ist das Wolfsgehege im Tierpark Altenfelden leer.

Im Vorjahr verstorben

„Leider waren unsere drei früheren Wölfe schon sehr alt. Zwei von ihnen starben im Sommer, der dritte folgte ihnen Ende des Jahres.“ Für Porthos, Arthos und Aramis – die Namen der drei Musketiere hat ihnen Barbara Laher auch selbst gegeben – war es ein Glücksfall, denn im Wildpark Zürich in der Schweiz mussten sie unbedingt weg, da es interne Rangkämpfe im dortigen Rudel gab. Die drei Brüder, drei, vier und fünf Jahre alt wurden vor wenigen Tagen mit dem Autoanhänger nach Altenfelden gebracht.

„Die Schweizer Kollegen haben tolle Arbeit geleistet und mit den drei Tieren in den vergangenen vier Wochen noch Kistentraining gemacht, sodass sie die Transportkisten freiwillig betreten haben und keinerlei Betäubung notwendig war. Wir haben auch schon viel Erfahrung mit Tiertransporten und führen solche sogar für den Schönbrunner Zoo in Wien durch“, erzählt die Tierpark-Chefin.

Neugierig und lieb

Nun haben die Wölfe ihr rund ein halbes Hektar großes Gehege schon selbstsicher in Beschlag genommen, worauf Barbara Laher stolz ist: „Sie waren von Anfang an nicht scheu, sonder lieb und ruhig. Wann sie am besten in ihrem Gehege zu beobachten sind, kann ich jetzt noch nicht sagen, denn das kommt auf ihren Charakter an und das müssen wir selber noch herausfinden. Ziemlich sicher machen sie zu Mittag auch ein wenig Siesta und ruhen sich aus, aber am Vor- und Nachmittag stehen die Chancen gut, unsere drei Musketiere hautnah erleben zu können.“


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