
BEZIRK ROHRBACH. „Wir sind eins – und das ist normal“: Die Plattform In:Ro (Inklusives Rohrbach) will das Zusammenleben von Menschen aus verschiedensten Kulturkreisen fördern und zeigen, dass nicht Ausgrenzung normal ist, sondern die Begegnung auf Augenhöhe. Beispiele dafür gibt es in einer Fotoausstellung zu sehen.
Neu zugezogene Menschen aus anderen Ländern und Kulturkreisen leben jetzt unter uns und haben Freunde in der Schule, unter Arbeitskollegen, in der Nachbarschaft gefunden. „Was wir zeigen, ist die Normalität“, betonen Margit Scherrer und Bernhard Knogler von der Plattform In:Ro und nennen dafür auch einige Beispiele: etwa die beiden Spielkameradinnen Helene und Shohofeh; die Chefleute und Mitarbeiter im Gasthaus Wundsam; oder Lene, die Mohammed unterstützt, seit er nach Österreich gekommen ist. „Gute Beziehungen werden oft als Ausnahme gesehen. Das ist aber nicht so. Die Fotoausstellung soll Motivation sein und will Mut machen, denn aufeinander zugehen ist nicht schwer“, sagen die beiden. Schließlich sind wir alle mit Menschlichkeit und Solidarität ausgestattet. „Aber Inklusion erfordert von beiden Seiten Aktivität, Offenheit und Bereitschaft.“
Teil des Ganzen sein
Warum die Plattform In:Ro den Begriff Inklusion statt Integration bevorzugt, ist schnell erklärt: „Integration setzt ein Anpassen an eine relativ homogene Mehrheitsgruppe voraus. Inklusion hingegen betrachtet alle Menschen als gleichwertige Individuen, die Teil des Ganzen sind“, sagt Knogler. Und ergänzt: „Wir leben in einer Kultur, die durchdrungen ist von verschiedensten Hintergründen, die man nicht trennen kann. Das müssen wir als Bereicherung sehen, und nicht als Bedrohung.“
Die halbe Welt in einem Dorf
30 Paare, Gruppen oder Vereine hat die junge Fotografin Isabella Hewlett, die in Neufelden, Wien und London lebt und arbeitet, an Plätzen fotografiert, an denen sie auch sonst zusammen sind. Die Bilder werden bei der Wanderausstellung „Die halbe Welt in einem Dorf“ präsentiert, wobei die künstlerische Gestaltung in Zusammenarbeit mit Professor Clemens Andel und seinen Schülern erfolgen wird.
Nach einer Eröffnung in kleinem Rahmen Ende November in der Arbeiterkammer Rohrbach soll die Schau durch den Bezirk gehen. Knogler und Scherrer laden ein, das Angebot zu nutzen und den öffentlichen Raum mit der Ausstellung zu beleben. „Denn dort passiert das soziale Leben“, sagt Margit Scherrer.
Noch mehr Inklusion
Die Fotoschau ist das erste offizielle Zeichen der losen Gruppe In:Ro, zu der als Kernteam auch Catherine Spöck und Helene Bernhauser (ReKI) und Lucia Peinbauer (Volkshilfe) gehören. Es soll aber nicht das letzte sein. „Ideen zur Inklusion haben wir genug. Vor allem aber wollen wir animieren und mithelfen, eigene Initiativen zu starten“, freuen sich alle auf Mitdenker und Mitmacher.
Mehr Infos zum Verein und zum nächsten Treffen gibt es bei Margit Scherrer, Tel. 0676/877 63 659