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HASLACH. Sie sind wieder da. Zurückgekehrt aus dem Süden, wo sie den Winter verbracht haben: Seit 26 Jahren halten die Weißstörche Haslach die Treue und sind von April bis Ende August ein erfreulicher Anblick in der Webergemeinde.

Die Weißstörche sind zurück aus dem Süden, ihr Klappern ist nun wieder aus nächster Nähe zu hören.   Foto: önj Haslach
Die Weißstörche sind zurück aus dem Süden, ihr Klappern ist nun wieder aus nächster Nähe zu hören. Foto: önj Haslach

Bisher sind im Horst am Technik- und Kulturzentrum (TuK) Haslach 38 Jungstörche aufgewachsen und auch flügge geworden, weiß man beim Storchen-Team der Naturschutzjugend Haslach. Dieses beobachtet und zählt seit 1995 die Weißstorchenpopulation zwischen dem Bayerischen Wald, dem nördlichen Mühlviertel und Südböhmen entlang der gemeinsamen Grenzen.

Mit der Rückkehr der beiden Haslacher Störche am 10. April haben die neuen Storchenmonate begonnen. „Es ist immer mit Freude verbunden, wenn die Vögel die gefahrvollen langen Flugstrecken im Herbst und Frühjahr unbeschadet überstanden haben“, sagt Karl Zimmerhackl von der önj Haslach. Für ihn hat Naturschutz für die Störche immer auch einen internationalen Aspekt: Schließlich benötigen die Störche entlang der gesamten Flugroute von Europa bis Südafrika gute und sichere Bedingungen.

Gefahr durch Plastik

Aus einer Studie in Deutschland geht hervor, dass Weißstörche Plastikreste mit der Nahrung aufnehmen oder als Nistmaterial verwenden. Wenn ein Vogel es nicht schafft, das Plastik wieder auszuspeien, verstopft es seinen Magen, er hört zu fressen auf und verhungert. In allen Storchenhorsten, bei denen eine Reinigung möglich ist, wird immer wieder auffallend viel Plastikmüll gefunden. „Sammeln sich größere Plastikteile in einem Horst, kann Regenwasser nicht mehr abfließen und die Jungvögel erfrieren. Durch größere Mengen Müll kann ein Nest auch zu schwer werden und abstürzen“, sagt Zimmerhackl.

Nahrungsreiche Feuchtwiesen gehen verloren

Auch fehlendes Nahrungsangebot gefährdet den Bestand der Störche. Weißstörche sind Wildtiere und legen Wert auf Distanz zum Menschen. Als Kulturfolger haben sie die ursprünglichen Horststandorte auf Bäumen aufgegeben und als Ersatz die Rauchfänge in den Siedlungen aufgesucht. Das sichere und nahrungsreiche Umfeld haben diese Vögel ebenfalls in die Nähe des Menschen gelockt. Stehen nicht mehr genügend Wiesen mit gutem Nahrungsangebot zur Verfügung, beginnen sie nicht mit dem Brüten.

Seit 26 Jahren unter Beobachtung

Das Langzeitmonitoring in der Böhmerwaldregion, das seit 26 Jahren vom Storchen-Team der önj Haslach durchgeführt wird, zeigt für das vergangene Jahr einen deutlichen Rückgang an Jungstörchen: Waren es 2019 noch 23 Jungvögel, so konnten 2020 nur noch zwölf Jungstörche verzeichnet werden. „Bleibt zu hoffen, dass im kommenden Sommer die Horste wieder besser mit Nachwuchs besetzt sein werden“, meint das ganze Team.

Die jährlichen Kontakte mit der Bevölkerung rund um die Horststandorte liefern weitere wertvolle Informationen über das Eintreffen im Frühjahr, das Verhalten während der Brut und der Versorgung der Jungstörche bis zu deren Abflug Ende August in Richtung Süden. Wichtige Beobachtungsdaten werden auch mit den Nachbarländern in regelmäßigen Abständen ausgetauscht. Die lückenlos erhobenen Daten sind nicht nur ein Gewinn in der Region, sie liefern auch wertvolle Daten für Forschungsprojekte, vorwissenschaftliche und wissenschaftliche Arbeiten.


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