Eva Perr aus St. Ulrich päppelte über Monate hinweg schwache Igelbabys auf
ST. ULRICH. Dass Eva Perr das Herz am rechten Fleck hat, zeigte sich Ende November, als sie vier Igelbabys, die für diese Jahreszeit viel zu wenig Gewicht hatten, bei sich aufnahm und sieben Monate lang aufpäppelte. Kürzlich wilderte die St. Ulricherin ihre Schützlinge aus.
Igel sollten Ende November mindestens 800 Gramm wiegen, damit sie den Winter überleben. Gerade mal 500 Gramm wog der schwerste Igel, als Eva Perr die schwache Vierertruppe in ihrem Garten entdeckte. „Sie liefen entlang der Hausmauer umher, auf der Suche nach Futter. Zuerst stellte ich ihnen Katzenfutter raus, ein paar Tage später wog ich sie. Als ich sah, dass sie viel zu leicht waren, war für mich klar, dass ich ihnen helfen werde“, berichtet die zweifache Mama aus St. Ulrich. Damit die Igel auch wirklich die Hilfe und Unterstützung bekommen, die sie benötigten, arbeitete Eva Perr eng mit der Igelhilfe Österreich zusammen: „Sie klärten mich über die richtige Fütterung auf und gaben mir Tipps zur Medikation, denn die Igel waren voller Würmer“, erinnert sie sich zurück. Aber auch bei allen anderen Belangen stand die Igelhilfe ihr rund um die Uhr zur Seite.
Eigener Igelraum
Glücklicherweise hatte die Familie einen freien Raum, wo sie die Igel unterbringen konnte. Von Freunden und Bekannten sammelte Eva Perr geeignete Behälter zusammen, in denen sie die Igel unterbrachte. Vor allem zu Beginn verbrachte die Tierliebhaberin viele Stunden bei den Igeln. „Sie machen ziemlich viel Dreck, auch wenn sie so klein sind“, lacht Perr. Besonders berührt hat sie während der gesamten Zeit der Anblick, wie die Igel tagtäglich ums Überleben kämpften: „Man hat ihnen ihren Lebenswillen richtig angesehen.“ Ende Mai war es dann soweit: Die Igel konnten ausgewildert werden. „Es muss einige Tage frostfrei sein, am besten wartet man auch die Eisheiligen ab.“ Eva Perrs Mann baute für die Auswilderung eigens Igelhäuser. „Aus denen konnten die Igel dann jederzeit ausziehen. Die einen blieben länger, die anderen waren schneller weg“, berichtet sie. Bevor es überhaupt so weit kommt, dass Igel in Not geraten, kann jedermann etwas dafür tun. Jetzt im Sommer sind Rasenmähroboter, die in der Nacht fahren, eine große Gefahr für Igel. Im Herbst wäre es wichtig, Laubhaufen liegen zu lassen, denn daraus bauen sich Igel ihr Nest.
Wegsehen ist einziger Fehler
Auch wenn die Zeit sehr intensiv war, so ist für Eva Perr klar, dass sie immer wieder helfen würde. „Wenn ein Lebewesen derart schwach ist, kann ich nicht wegsehen. Aber es ist klar, dass nicht jeder die Räumlichkeiten besitzt, um Igelbabys aufzupäppeln. Aber nichts zu tun, ist der einzige Fehler, den man machen kann. Ein Anruf bei der Igelhilfe oder beim Tierarzt kann das Leben der Igel retten.“
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