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BEZIRK ROHRBACH/OÖ. Gemeinsames Handeln ist notwendig, wenn es darum geht, Menschen aus der Armutsfalle zu helfen und vor allem Wohnungslosigkeit zu verhindern. Eine Reihe an Einrichtungen wird dafür bereits im Vorfeld tätig.

Die Arge Soziale Dienste steht symbolisch für die gute Zusammenarbeit unterschiedlicher Organisationen. Foto: SHV Rohrbach

Die Arbeitsgemeinschaft ARGE Soziale Dienste ist eine Gemeinschaft aller sozialen Einrichtungen im Bezirk Rohrbach. „Bei der Vielfalt des sozialen Angebotes ist ein guter Austausch untereinander sehr wesentlich. Davon profitieren nicht nur die Multiplikatoren selber, sondern vor allem die Klienten“, berichtet ARGE-Sprecherin Rita Schlagnitweit. Gerade im Bereich der Obdachlosigkeit sei eine gute Zusammenarbeit der Organisationen wichtig, da viele Lebensbereiche betroffen sind. „Schulden, Beziehungsprobleme, Suchtproblematiken sind einige davon. Die gute Vernetzung der ARGE Soziale Dienste ermöglicht eine rasche und unkomplizierte Hilfe für Betroffene“, weiß Schlagnitweit. Die Einrichtungen helfen auf unterschiedlichste Weise dabei, dass diese Menschen ihr Leben wieder meistern können.

„Es ist aber auch Aufgabe der ARGE, auf Themen wie die Obdachlosigkeit aufmerksam zu machen. Auch in unserer Region sind Menschen davon bedroht und brauchen die Unterstützung professioneller Einrichtungen“, ergänzt die Mitarbeiterin des Sozialhilfeverbandes Rohrbach. Dieser bietet mit seinen Beratungsstellen eine Drehscheibe für alle Angebote und Hilfestellungen der sozialen Landschaft. So unterstützen die Berater für Soziales auch Menschen bei drohender Wohnungslosigkeit durch Gespräche mit Vermietern oder finanziellen Überbrückungshilfen.

Brückenbauerin vor Ort

Die Regional-Caritas Rohrbach ist Anlaufstelle direkt vor Ort für alle Fragen rund um die Caritas. Regionalkoordinatorin ist Mathilde Mader, die für unterschiedlichste Anliegen ein offenes Ohr hat: „Ich bin Brückenbauerin zu den einzelnen Angeboten innerhalb der Caritas und zu anderen Anbietern von Hilfeleistungen im Bezirk und darüber hinaus. Ich arbeite auch mit den Sozialberatungsstellen, regionalen Sozialforen und Armutsnetzwerken zusammen“, erläutert Mader. Sie vernetzt Hilfsangebote sowie Initiativen vor Ort und unterstützt Pfarren, andere Gruppen oder Einzelpersonen in ihrer sozialen Arbeit.

Erste Hilfe in einer Notlage

Ergänzend bietet die Caritas-Sozialberatung Unterstützung an, wenn etwa Arbeitsverlust, Trennung, Scheidung oder andere Gründe zu einer Existenzkrise führen. Als „erste Hilfe“ in der Not gibt die Caritas-Mitarbeiterin in Rohrbach, Ilknur Düzler, Lebensmittel- und Bekleidungsgutscheine aus oder gewährt Zuschüsse zu Heizungs-, Strom- oder Mietrechnungen als Überbrückungshilfe. Die Caritas kann den Menschen nur dank Spenden zur Seite stehen, um die beispielsweise jährlich bei der Haussammlung durch die Pfarren gebeten wird. Außerdem hilft die Caritas-Mitarbeiterin, das Haushaltsbudget zu planen, vermittelt an andere relevante Einrichtungen, hat ein Ohr für thematisierte Sorgen, unterstützt bei der Geltendmachung sozialrechtlicher Ansprüche und weist auf andere Hilfstöpfe hin. „Im Vorjahr hat die Caritas-Sozialberatung 26 Frauen, 15 Männer und 29 mitbetroffene Kinder im Bezirk Rohrbach unterstützt“, berichtet Düzler. Oberösterreichweit waren es 12.204 Menschen, inklusive der mitunterstützten Familienmitglieder.

Regionales Wohnen

Delogierungsprävention im Mühlviertel bietet das Projekt REWO – regionales Wohnen vom Verein ARGE für Obdachlose seit 2003 an. „Unsere mobile Beratung ist kostenfrei, anonym und richtet sich an Einzelpersonen ab dem 18. Lebensjahr, Paare sowie Familien, die sich in Wohnschwierigkeiten befinden“, informiert Thomas Springer. Bei den Beratungen, die in den Wohnungen der Betroffenen stattfinden, geht es in erster Linie darum, Delogierungen zu verhindern sowie um rechtliche und organisatorische Unterstützung beim Wohnungswechsel. Eine längerfristige Nachbegleitung ist ebenfalls im Angebot enthalten, um eine gesicherte Wohn- und Lebenssituation wiederherzustellen.

Seit 2006 ist REWO Teil des Netzwerks Wohnungssicherung von Oberösterreich und zugleich Ansprechpartner für die Koordination in der Delogierungsprävention im gesamten Mühlviertel. Als einziges Bundesland von Österreich gibt es in Oberösterreich eine flächendeckende Delogierungsprävention. Dabei wird eng mit unmittelbaren Netzwerkpartnern, wie Gemeinden und Sozialberatungsstellen, zusammengearbeitet. „Wir stellen Kontakte zu Gerichten, Wohnbauträgern, Privatvermietern und anderen Sozialeinrichtungen her und koordinieren die Unterstützungsleistungen für Klienten. Weiters nehmen wir teil an den regelmäßigen Sozialforen und sind Mitwirkende der österreichweiten Wohnungslosenhilfe“, berichtet Springer.

Überblick über Finanzen

Nicht zuletzt steht die Schuldnerhilfe OÖ beratend zur Seite, wenn Menschen finanzielle Probleme alleine nicht mehr bewältigen können. „Ziel der kostenlosen, vertraulichen Beratung ist es, einen Überblick über die Finanzen, die laufenden Einnahmen und Ausgaben zu bekommen und in der Folge die Lebenssituation zu stabilisieren. Damit Zuversicht wachsen kann und Menschen wieder nach vorne blicken können, ist es wichtig, positive Perspektiven zu schaffen“, weiß Schuldnerberaterin Maria Grabner. „Schuldenprobleme sind lösbar, wenn nicht der Kopf in den Sand gesteckt wird, sondern aktiv an der Veränderung der Situation gearbeitet wird.“ Die Schuldnerhilfe bietet zudem kostenfreie Budgetberatung mit unabhängigen Experten an.

ARGE Soziale Dienste: Rita Schlagnitweit, Sozialhilfeverband Rohrbach, Rohrbach-Berg, Tel. 07289/8851-69314

Regional-Caritas: Mathilde Mader, Gerberweg 6, Rohrbach-Berg, Tel. 0676/87762019

Caritas-Sozialberatung: jeden 1. und 3. Donnerstag im Monat, 9–12 Uhr, Pfarrgasse 8, Rohrbach-Berg, Tel. 0676/87762316

REWO – Regionales Wohnen: Thomas Springer, Linz, Marienstraße 11, Tel. 0650/8107375

Schuldnerhilfe OÖ: Maria Grabner, AK Rohrbach, Tel. 0732/777734


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