Zukunftskonzepte für die heimischen Fische
ROHRBACH-BERG. Zu den führenden Revieren punkto Nachhaltigkeit zählt das Fischereirevier Rohrbach. Bei der Vollversammlung stellte Obmann Thomas Koller erneut Zukunftskonzepte für die Unterwasserbewohner vor.
„Die Probleme werden größer“, betonte Koller, der damit nicht nur die Fischräuber oder die Gülleausbringung nahe der Gewässer anspricht, sondern vor allem auch den Klimawandel mit extremen Hochwasser einerseits und Trockenheit andererseits. „Wir müssen Maßnahmen zur Gewässerbeschattung setzen, sonst verschwinden Bachforelle und Äsche.“ Pilotprojekte im Bezirk Rohrbach sind geplant, bei denen einer Gewässererhitzung vorgebeugt und Unterstände geschaffen werden sollen.
Zuchtprojekt mit der BOKU
Außerdem sollen in Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien in einem mobilen Brutcontainer heimische Stämme gezüchtet werden, die auf die Lebensbedingungen im Mühlviertel vorbereitet sind. Gemeinsam mit der Jägerschaft und der Landwirtschaft will man zudem Bühstreifen entlang von Gewässern anlegen, denn „Insekten sind Nahrung für die Fische. Dafür sind aber Änderungen bei den Förderungen für Landwirte notwendig“, zeigt Thomas Koller auf.
Als Geschäftsführer der NGO Natura Aquatica sieht Koller ebenfalls eine Möglichkeit, Unterwasserbewohner zu unterstützen: Bei Wasserrechtsverhandlungen könne vorzeitig mitverhandeln und Maßnahmen zur Förderung der Biomasse im Wasser einfordern.
Gewässer sanieren
Über den nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan (NGP) informierte Christoph Hauer, Privatdozent an der BOKU. Dessen Ziel ist die Verbesserung des ökologischen Zustandes der Gewässer. „Es gibt Vorschläge für hydromorphologische Sanierungen – jedoch nur für die Große Mühl. Die Kleine Mühl, an der die Versandung ein großes Problem ist, kommt nicht vor“, kritisiert Hauer. Die Auswirkungen der Versandung auf die Fischökologie sind Nahrungsverlust, der Verlust von Laichplätzen und somit verschwinden auch erwachsene Fische. Hauer würde sich wünschen, dass „natürliche Prozesse gefördert werden, um die Rahmenbedingungen zu optimieren und somit den ökologischen Gewässerzustand zu verbessern.“
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