Gedenktafel am Haslacher Kriegerdenkmal wird präsentiert
HASLACH. Eine Gedenktafel an den Haslacher Josef Steffelbauer wird am 15. Mai beim Kriegerdenkmal angebracht. Auf Initiative des gebürtigen Haslacher Schriftstellers Peter Paul Wiplinger wird so des Widerstands Steffelbauers im zweiten Weltkrieg gedenkt.

„Zum Gedenken an den Haslacher Josef Steffelbauer, der aus der Deutschen Wehrmacht desertierte, weil er sich nicht länger am Krieg beteiligen und für die Verbrechen der Wehrmacht mitverantwortlich sein wollte. Er wurde am 12.2.1943 als Deserteur auf der Flucht erschossen.“ So lautet die Inschrift auf der Tafel, die im Rahmen einer Feier um 10.30 Uhr in der Haslacher Pfarrkirche präsentiert und später am Kriegerdenkmal angebracht wird.
Initiator dieses Tuns ist der gebürtige Haslacher Peter Paul Wiplinger: „Die Wahrheit eines Ortes ist mehr und etwas ganz anderes als das, was in einer Ortschronik steht. Die Wahrheit, die ich meine, sind die nie erzählten, die verschwiegenen und vergessenen Geschichten jener Menschen, die damals gelebt haben“, nennt er die Intention, die hinter seinem Bedürfnis steht, die Gedenktafel für Steffelbauer anzubringen.
Aktueller Bezug
Er berichtet, dass der sogenannten „Nazizeit“ in er Haslacher Ortschronik von 459 Seiten nur knappe 13 Textseiten gewidmet sind. „Und dies als Faktenaufzählung und Angabe von Ereignissen, die zwar stimmen, aber bei Weitem nicht die Wirklichkeit und schon gar nicht die Wahrheit des Ortes Haslach an der Mühl ausmachen und abbilden“, so Wiplinger, und weist auf die besondere Bedeutung des Zusammenhangs zu den Gegenwartsereignissen in der Ukraine hin – im Sinne von: „Stell dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin.“
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