Solidarische Verbundenheit mit den Menschen in der Ukraine
BEZIRK. Berührende Gespräche, nette Begegnungen und stimmungsvolle Musik: Ein Benefizkonzert mit Kohelet 3 im Bildungshaus Schloss Puchberg, zu dem Gäste aus dem Bezirk Rohrbach gemeinsam mit einem Bus anreisten, tat den geflüchteten Menschen aus der Ukraine ebenso gut, wie den Freiwilligen.
Bei der gemeinsamen Busfahrt und vor allem vor und nach dem Konzert kam es zu schönen Begegnungen und vielen Gesprächen, bei denen dank Übersetzerin Svitlana auch die sprachlichen Barrieren überwunden werden konnten. Svitlana kommt aus der Ukraine und lebt schon einige Jahre in Österreich, derzeit leben auch Familienangehörige bei ihr. „Das Konzert war wirklich ein Erlebnis für uns alle. Vor allem, weil das Trio viele bekannte Lieder auf ukrainisch gesungen hat und das war sehr berührend“, schildert die Ukrainerin. Vor allem ein Lied sei zu einer Hymne der ukrainischen Armee geworden. „Wenn man dieses Lied hört, bekommt man Hoffnung, dass die Ukraine es schaffen wird und bald der Frieden zu uns allen zurückkehrt.“
Auch Tamara und Oksana aus der Ukraine, die derzeit in Oberneukirchen wohnen, waren sichtlich berührt. Sie erzählten einige Tage danach noch mit leuchtenden Augen vom Konzert. An dem Abend voller melancholischer, aber auch schwungvoller Musik wurde ein Zeichen der Solidarität gesetzt und mehr als 4.400 Euro für die Caritas Ukraine-Hilfe gespendet.
Armut hat viele Facetten
Regionalkoordinatorin Mathilde Mader ist überzeugt, dass solche gemeinsamen Aktionen „gut für das Seelenwohl“ sind. „Es geht darum, Menschen in Not vom Rand in unsere Mitte zu holen, ihnen ein offenes Ohr und Herz sowie Anteilnahme und Zeit zu schenken“, sagt sie. Not und Armut haben viele Facetten und betreffen nicht nur geflüchtete Menschen, sondern auch immer mehr Landsleute, ergänzt sie: „Das beginnt dort, wo Menschen ausgegrenzt werden und nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.“ Mader weist damit auch auf den Kulturpass hin, der bei der Caritas-Sozialberatung ausgestellt wird (jeden 1. und 3. Donnerstag im Monat in Rohrbach-Berg nach Voranmeldung unter Tel. 0676/8776 2316). Mit diesem Ausweis können Wenigverdiener kostenlos Ausstellungen, Konzerte oder ein Theater besuchen (Infos: Sozialplattform OÖ).
Netzwerk soll entstehen
Der Austausch bei der Planung und am Abend hat auch den Freiwilligen und Quartiergebern gut getan, weshalb Mathilde Mader mehr davon schaffen will. „Ein Netzwerk über Gemeinde- und Organisationsgrenzen hinweg wäre sehr wichtig, denn die Freiwilligen inspirieren sich gegenseitig. Und gemeinsam lassen sich Herausforderungen leichter bewerkstelligen“, sagt die Caritas-Mitarbeiterin. Sie möchte motivieren, unkompliziert und unbürokratisch von Zeit zu Zeit mitzuhelfen. „Das muss nicht die unmittelbare Unterstützung von Flüchtlingen sein, sondern es werden auch Menschen gebraucht, die im Hintergrund, etwa im Computerbereich oder für Transporte, arbeiten. Wer Zeit, Platz, ein besonderes Talent oder finanzielle Mittel hat und spontan helfen will, ist zu einem unverbindlichen Stammtisch eingeladen.“ Damit soll das Netz an aktiven Freiwilligen aus verschiedenen Gemeinden, Pfarren und Organisationen weiter anwachsen.
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