Vom Leben der Großmutter: Arnreiterin veröffentlichte erstes Buch
ARNREIT. Alles andere als eine gute alte Zeit: In ihrem Debütroman erzählt die aus dem Waldviertel stammende Elisabeth Girlinger vom Leben ihrer Großmutter, die schon mit 13 Jahren erwachsen werden musste.
Als eine starke Frau, die viele Schicksalsschläge verkraften musste, aber immer zuversichtlich geblieben ist, hat Elisabeth Girlinger ihre Großmutter in Erinnerung. Und auch als ruhenden Pol in der Familie. „Ich habe schon lange vorgehabt, das Leben meiner Oma aufzuschreiben – jetzt ist aus ihrer Lebensgeschichte ein Roman geworden“, blickt die Neo-Autorin aus Arnreit stolz auf das druckfrische Werk.
„Wie meine Großmutter ihren Glauben verlor“, beschreibt das Leben der 1885 in Raabs im Waldviertel geborenen Anna, die nach dem Tod ihrer Mutter schon im Alter von 13 Jahren selbst in die Mutterrolle für ihre drei Geschwister schlüpfen musste. „Der jüngste Bruder, Pepi, war erst ein paar Tage alt und alle haben zu ihr gesagt, er komme sowieso nicht durch. Aber Großmutter hat nicht aufgegeben und mit Ziegenmilch hat Pepi überlebt“, erzählt Gierlinger. Anna durfte die Schule nicht abschließen, weil sie zu Hause in der Bäckerfamilie gebraucht wurde. Später bekam sie eine „neue Mutter“ und lernte nähen; als junge Frau, fast noch ein Mädchen, musste sie den benachbarten Wirt heiraten, der sie schon bald zur Witwe machte; und während der beiden Weltkriege musste sie den Tod von Familienmitgliedern verkraften. Auch Pepi starb als Soldat.
Immer für andere da
„Meine Großmutter hat immer für ihre Familie gesorgt und Verantwortung übernommen, wenn es nötig war. Sie selbst wollte niemandem zur Last fallen und sogar ihre letzten Stunden hat sie fast wie eine Selbstverständlichkeit gestaltet“, erinnert sich Girlinger voller Dankbarkeit an ihre Oma, die 1975 im Alter von 90 Jahren starb. „Sie hat meine Kindheit und Jugendjahre begleitet und bereichert und war eine wichtige Bezugsperson für mich.“
Der Roman lässt eine vergangene Zeit, die den Menschen viel Arbeitseinsatz und Durchhaltevermögen abverlangt hat, lebendig werden. Zu finden ist darin auch ein Rezept vom Waldviertler Glintensterz nach Großmutter Anna.
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