Oeppinger Evolutionspädagogin bringt das Denken ins Gleichgewicht
OEPPING. Wo Sprache versagt, hilft Bewegung: Dieser Satz von Ludwig Koneberg weckte die Neugier von Claudia Flattinger. Jetzt hat die Oeppingerin ihre Ausbildung zur Evolutionspädagogin abgeschlossen.
Ein klassisches Beispiel: Es wurde fleißig für eine Prüfung gelernt, der gesamte Stoff sitzt. Am Prüfungstag jedoch hat man ein Blackout und weiß einfach nichts mehr. „Meistens steckt eine Blockade dahinter und das Erlernte kann nicht abgerufen werden. Mit Hilfe der Bewegungsübungen aus der Evolutionspädagogik gelingt es uns, Zugang zu unseren unbewussten Bereichen im Gehirn zu bekommen, dadurch werden neue Gehirnvernetzungen geschaffen und das Denken ins Gleichgewicht gebracht“, erklärt die Evolutionspädagogin und Lernberaterin P.P. aus Oepping.
Die Methode wurde 1990 von Ludwig Koneberg am Institut für Praktische Pädagogik in München gegründet. „Sie hat sich aus der Grundlage der Kinesiologie, den neuesten Erkenntnissen der Gehirnforschung und der Evolutionstheorie zu einer genialen Unterstützung zusammengefügt. Die Evolutionspädagogik ermöglicht Kindern, Jugendlichen und ebenso Erwachsenen, gelassener und mit ganzem Potenzial schwierigen Situationen im Leben wieder stressfrei zu begegnen“, erklärt Claudia Flattinger. Ob bei Verhaltensauffälligkeiten, Ängsten, zur Stärkung des Selbstbewusstseins, bei Konzentrationsproblemen, Lernschwierigkeiten, bei Gruppenunsicherheit, Schlafstörungen oder zur Entscheidungsfindung – die Methode könne Unterstützung sein.
Sieben Evolutionsstufen
Als Basis für die Evolutionspädagogik dient die Erkenntnis, dass jeder Mensch vom Moment der Zeugung bis zum dritten oder vierten Lebensjahr organisch und motorisch sämtliche Stufen der Evolution durchlebt. „Das Muster der sieben Evolutionsstufen ist dabei immer gleich: vom Fisch zur Amphibie zum Reptil zum Säugetier zum Affen zum Urmenschen und schließlich zum heutigen Menschen. Wird eine dieser Stufen nicht ausreichend durchlebt, oder erlebt das Kind Misserfolge, kann das tiefgreifende Auswirkungen auf die weitere Entwicklung haben“, beschreibt Flattinger. Die gute Nachricht: Die Bewegungsmuster können mit einfachen Übungen zu einem späteren Zeitpunkt trainiert und integriert werden. „Durch Bewegung festigen sich die Stufen. Lernschwierigkeiten und Defizite können sich auflösen, Talente können sich zeigen, es entsteht ein Gleichgewicht.“
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