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„Das Schwarzwild-Problem werden wir nicht mehr los“

Martina Gahleitner, 12.03.2024 05:35

BEZIRK ROHRBACH/KIRCHBERG. Eine beachtliche Strecke legte die Rohrbacher Jägerschaft im abgelaufenen Jagdjahr beim Schwarzwild. 245 Stück wurden erlegt. Einige Regionen sind von der wachsenden Wildschwein-Population besonders betroffen.

Wildschwein-Streckenlegung in Kirchberg (Foto: Hofer)
  1 / 3   Wildschwein-Streckenlegung in Kirchberg (Foto: Hofer)

Neben den Gemeinden im Böhmerwald und entlang der tschechischen Grenze fühlen sich Wildschweine auch in den Donauleiten recht wohl. In Kirchberg etwa ist der Bestand seit einigen Jahren auf sehr hohem Niveau. Nachdem der Borkenkäfer hier zum großen Fichtensterben geführt hat, hat sich ein „traumhafter Lebensraum für die Wildschweine entwickelt“, sagt Bürgermeister und Jagdleiter Franz Hofer. „Dazu kommen die fehlenden strengen Winter und Frostperioden – so gibt es kaum Ausfälle bei den Jungtieren.“

Während im Wald das Schwarzwild kaum Schäden macht – im Gegenteil dieser sogar vom Vorkommen profitiert –, schaut es für die Landwirtschaft ganz anders aus. „Die Wildschweine richten massive Schäden im Grünland und auf den Maisfeldern an – und wir haben an die 300 Hektar Mais in der Gemeinde“, berichtet Hofer.

Umso wichtiger ist die intensive Bejagung durch die Kirchberger Jägerschaft. Dazu gibt es regelmäßig gemeinsame Treibjagden der Genossenschaftsjagd mit den Einzeljagdbesitzern, und auch Ansitzjagden auf die nachtaktiven Tiere. 32 Stück wurden im Jagdjahr erlegt.

Jäger helfen Landwirten

„Wir zahlen keine Wildschäden, aber unterstützen die Landwirte auf andere Weise. Wir helfen etwa beim Aufstellen und Wegräumen der Zäune oder beheben die Schäden auf den Wiesen. Das Verständnis der Landwirtschaft in Kirchberg gegenüber der Jägerschaft ist sehr hoch, aber sie wollen auch sehen, dass wir etwas tun“, sagt der Jagdleiter. „Das Schwarzwildproblem werden wir nicht mehr los, deshalb müssen wir mit der Jagd eine Regulierung schaffen.“

Artgerechte Bejagung ist notwendig

Beim Bezirksjägertag Ende Februar hat Bezirksjägermeister Martin Eisschiel den zunehmenden Bestand bestätigt. Eine artgerechte Bejagung sei notwendig, um Schäden hintanzuhalten, aber auch um die Afrikanische Schweinepest nicht aufkommen zu lassen.


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