Klinikum Rohrbach lädt zur Sternenkinder-Gedenkfeier: Gemeinsam um zu früh verstorbene Kinder trauern
ROHRBACH-BERG. Viel zu lange waren Babys, die vor oder während der Geburt gestorben sind, ein Tabuthema. Das Klinikum Rohrbach gibt Eltern und allen, die um diese viel zu früh verstorbenen Kinder trauern, ausreichend Zeit und Raum zur Erinnerung und zum gemeinsamen Abschiednehmen. Etwa auch bei Gedenkfeiern für Sternenkinder – die nächste findet am 15. November statt.
Unzählige Engel, Kerzen, Gedenktafeln und kleine Symbole erinnern am Sternenkindergrab am Rohrbacher Friedhof an Kinder, die ihr Leben nie leben durften. Schon seit 2008 gibt es diesen Ort zum Trauern, der vermutlich das meistbesuchte Grab am Friedhof ist. Die Pfarre Rohrbach stellt die Grabstätte frei zur Verfügung, sie gehört der Krankenhaus-Seelsorge des Klinikums Rohrbach. Die Initiative ging damals von Pfarrer Dominik Höglinger, Diplomkrankenschwester Ulrike Altendorfer und Hebamme Reinhilde Kasper aus, die sich sehr für das Sternenkindergrab eingesetzt haben. „Viele Pfarren erkennen mittlerweile, wie wichtig dieses Thema ist und schaffen Gedenkorte für Sternenkinder“, freut sich Abt Lukas Dikany über diese Entwicklung.
Schöne Erinnerungen schaffen
Er ist Teil des sechsköpfigen Krankenhaus-Seelsorgeteams, das Eltern und Familien in dieser schweren Phase begleitet. „Wir geben ihnen die Zeit, die sie brauchen und ermöglichen ihnen, schöne Erinnerungen an ihr verstorbenes Kind zu schaffen“, beschreiben Hebamme Rowitha Hofer und Diplomkrankenpflegerin Maria Kraml. Da wird gemeinsam geweint, gebetet, gesungen und getrauert.
An die 50 Tot- oder Fehlgeburten gibt es pro Jahr durchschnittlich im Klinikum Rohrbach. Fehlgeburten, die nicht im Krankenhaus stattfinden, werden nicht erhoben.
Gemeinsam Abschied nehmen
Um allen Trauernden die Möglichkeit zum Abschiednehmen, zum Erinnern und Vermissen zu geben, organisiert das Krankenhaus-Team jedes Jahr – immer zu Allerheiligen und zu Ostern – Gedenkfeiern für Sternenkinder. Diese finden seit der Corona-Zeit in der Maria Trost-Kirche statt, anschließend folgt die Bestattung des kleinen Kindersargs im Sternenkindergrab. „Ohne einen Ort zum Trauern kann man nicht abschließen“, ist das Team überzeugt.
Die nächste Verabschiedungsfeier mit schöner Musik, einfühlsamen Texten und dem gemeinsamen Gebet findet am 15. November statt. Abt Lukas ist überzeugt: „Das Erlebte darf man nicht verdrängen, sondern man sollte ihm bewusst Platz geben. Wenn man über Sternenkinder redet, an sie denkt, um sie weint, dann passiert Heilung.“
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