Rohrbachs Bezirkspolizeikommandant Martin Petermüller nach Doppelmord: „Dieser Einsatz ist eine Belastung für die Bevölkerung und auch für die Polizeibeamten“
BEZIRK ROHRBACH. Der Großeinsatz nach dem Doppelmord fordert die Polizei in ungeahntem Ausmaß. Im Tips-Gespräch schildert Rohrbachs Bezirkspolizeikommandant Martin Petermüller die aktuelle Situation.
Am heutigen vierten Tag der bundesweiten Fahndung nach dem mutmaßlichen Todesschützen Roland Drexler, der als sehr gefährlich eingestuft wird, sind erneut hunderte Polizeibeamte und Spezialkräfte unterwegs. Trotz großer Unterstützung, etwa durch das Einsatzkommando Cobra, die Schnelle Interventionsgruppe (SIG), Polizeihubschrauber und Polizeidiensthundeeinheiten, sind natürlich die Rohrbacher Polizeibediensteten besonders gefordert. „Dieser Einsatz verlangt sehr viel von den Bediensteten ab, denn es läuft ja auch der normale Dienstbetrieb weiter. Hier muss sehr viel Mehrarbeit geleistet werden“, sagt Rohrbach Polizeikommandant Martin Petermüller.
Neben der eigentlichen Suche in dem weitläufigen Gebiet, bei dem es sich vorrangig um Waldgebiete handelt, sind auch Kräfte zum Schutz der gefährdeten Personen oder der Überwachung von Gebäuden – etwa der Rohrbacher Bezirkshauptmannschaft – eingeteilt.
Wird sich wieder normalisieren müssen
Solange es notwendig ist, bleibt der Fahndungsdruck aufrecht. Aber „es wird sich wieder normalisieren müssen. Die großen Suchaktionen sollten in den nächsten Tagen abgeschlossen sein, wir bleiben aber mit einem entsprechenden Aufgebot im Einsatz“, kündigt Petermüller an.
Jedenfalls geht die Polizei jedem Hinweis aus der Bevölkerung nach. Von denen gibt es bereits einige hundert, die aber noch zu keinem positiven Ergebnis geführt haben. „Wir nutzen alle Möglichkeiten, auch technische Gegebenheiten, aber wir leben in keinem Überwachungsstaat. Fahndungserfolge mittels Überwachungskameras sind meist Zufälle“, weiß der oberste Polizeichef im Bezirk Rohrbach und ergänzt: „Wichtig für uns wäre schon mal, wenn das Auto gefunden würde.“
Bezirk bleibt sicher
Petermüller geht davon aus, dass die Tat im Ausnahmezustand passiert ist. „Es braucht jetzt keine Panik ausbrechen. Wir sind im Bezirk Rohrbach, was die Sicherheitslage betrifft, mit 90 Personaleinheiten sehr gut aufgestellt.“ Für Allerheiligen sind ebenfalls bereits Kräfte zum Schutz eingeteilt.
Begräbnis-Termine stehen fest
In den beiden Heimatgemeinden der Todesopfer macht man sich indes bereit für die Beisetzungen. Josef H. aus Arnreit und Bürgermeister Franz Hofer aus Kirchberg werden in der zweiten November-Woche beerdigt.
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