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Renaturierungsprojekt an der Großen Mühl sorgt für mehr Leben unter Wasser

Martina Gahleitner, 28.04.2025 10:08

BEZIRK ROHRBACH. Ein großes Renaturierungsprojekt an der Großen Mühl startet das Fischereirevier Rohrbach, um das Leben unter Wasser zu fördern und zukunftsfähige Gewässer zu schaffen.

Für die heimischen Bachforellen und auch Äschen sollen durch Sandentnahme geeignete Laichplätze geschaffen werden. (Foto: drimafilm - stock.adobe.com)

Bei der Vollversammlung berichtete der Rohrbacher Fischereirevierobmann Thomas Koller über geplante Maßnahmen rund um den nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan. Rohrbach sei einmal mehr Vorreiter; als eines der ersten Reviere in Oberösterreich werden hier Strukturen für die Zukunft der Gewässer geschaffen, sagte Koller.

100 Granitsteine und Ausbaggerungen

Schwerpunkt ist ein Renaturierungsprojekt: „Dabei handelt es sich um das Einbringen von 100 großen, runden Granitsteinen in der Großen Mühl sowie das Ausbaggern von sogenannten Ausständen und Altarmen.“ Gemeinsam mit der BOKU Wien und den Wasserkraftwerksbetreibern entlang der Großen Mühl wird die Sandentnahme forciert. Auch die Gemeinden Ulrichsberg und Haslach mit ihren Naturbädern sind daran interessiert. „Durch den vielen Sand ist das Kieslückensystem im Gewässer kaum mehr vorhanden. Dadurch haben Fische wie Bachforelle oder Äsche keine geeigneten Laichplätze mehr“, begründete Koller die Maßnahme. Ebenso können die vielen Kleininsekten im Wasser im Sandbereich nicht leben – sie brauchen Verstecke zwischen den Steinen.

Das Fischereirevier nimmt sich auch um die bedrohte Äsche an und erhält einen Container, in dem Jungäschen erbrütet und aufgezogen werden. Hier holt man sich Unterstützung aus Tschechien.

Gülle und Heizöl schaden Fischen

Weniger erfreulich ist das Problem mit der Ausbringung von Gülle auf gefrorenem Boden. Einen Vorfall im Februar nahmen die Gewässerbewirtschafter zum Anlass, um einen Experten der Landwirtschaftskammer OÖ als Referenten nach Rohrbach zu holen: Patrick Falkensteiner informierte über die rechtlichen Grundlagen, die es einzuhalten gilt. Auch Pufferstreifen entlang der Gewässer wurden besprochen.

Wie sich ein weiterer Vorfall auf die Gewässer ausgewirkt hat, wird sich erst weisen: Anfang April war Heizöl aus einem landwirtschaftlichen Tank in die Große Mühl geraten. Auch wenn es kein größeres Fischsterben entlang der Strecke gibt, ist zu befürchten, dass Schaden an der Natur entstanden sei. Geschäftsführer Walter Koller hat bereits tote Fische vom Stausee Neufelden bekommen, die nun untersucht werden. Das Fischereirevier Rohrbach wird die Situation auf jeden Fall genau beobachten.


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