Bezirksarchiv hat im Schloss Götzendorf eine Heimat gefunden
OEPPING/GÖTZENDORF. Nach mehreren Standortwechseln hat der Rohrbacher Bezirksheimatverein eine dauerhafte Bleibe für sein Bezirksarchiv gefunden: Im Schloss Götzendorf sind jetzt die historischen Unterlagen und Bücher zu finden, am Sonntag fand die feierliche Eröffnung statt.
Mehr als 100 Bananenschachteln voller Bücher, Zeitungen, Urkunden, Dokumente, Dias, Karteikarten haben die Vereinsmitglieder übersiedelt – jetzt ist aber alles an Ort und Stelle und kann von heimatkundlich Interessierten begutachtet und erforscht werden. So wie es auch die vielen Besucher taten, die beim Eröffnungsfest im Schloss Götzendorf dabei waren. Da wurde gleich in alten Zeitungen geblättert, nach Wissenswertem aus der eigenen Gemeinde gesucht oder mit Archivar Anton Brand gefachsimpelt. Brand hat seit 2015 diese Funktion inne und den Überblick über das umfassende Material, das hier zu finden ist. Um dieses so vielen Menschen wie möglich zugänglich zu machen, setzt er auf Technik: „Der Großteil unserer Schätze ist schon digitalisiert und in den Topotheken zu finden“, lädt er ein, einen Blick in die Online-Archive der einzelnen Gemeinden zu werfen. „Hier lebt Geschichte weiter“, ergänzt er.
Gründung vor fast 70 Jahren
Franz Saxinger, Obmann des Bezirksheimatvereins, nutzte die Gelegenheit auch, um den Verein vorzustellen. 1956 wurde dieser als „Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde und Denkmalpflege“ gegründet – mit dem Ziel, „zeitgemäßes heimatkundliches Material für Schulen zu schaffen.“ Vitus Ecker hat damals auch begonnen, das Archiv aufzubauen. Beim Festakt, der von der Sängerrunde Berg musikalisch gestaltet wurde, wurden die Vereins-Urgesteine Alfred Zehetner und Franz Deutschbauer für ihr verdienstvolles heimatkundliches Wirken gewürdigt und zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Wie wichtig die Arbeit des Heimatvereins ist, betonten die Ehrengäste in ihren Festreden: Geschichte bleibe somit lebendig und es brauche die Vergangenheit, das Wissen um die eigenen Wurzeln, um die Gegenwart zu verstehen, waren sich alle einig. Gerhard Steininger vom oö. Landesarchiv zeigte sich dankbar: „Es ist wichtig, dass Geschichtsforschung nicht nur an Universitäten stattfindet, sondern auch vor Ort, dort wo die Leute leben und arbeiten.“
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