Naturtipp im September: Gartenkreuzspinnen - ein Leben auf dünnen Fäden
So manchen von uns jagt allein schon der Anblick von Spinnen Schrecken ein. Ordnungsliebende Menschen ärgern sich über ihre großflächigen Netze in Wohnräumen. Wer keine Angst vor Spinnen hat, kann die Tiere getrost dort lassen, wo sie sich angesiedelt haben. Sie fangen Mücken, kleine Fliegen oder Asseln in ihren Netzen und fressen diese.
Jetzt im Spätsommer finden wir die großen und imposanten Radnetze der Gartenkreuzspinnen. Wir können sie nun an zahlreichen Stellen entdecken, sowohl in und an Gebäuden als auch in den Gärten; am häufigsten sind sie in der freien Natur zu finden.
Im Unterschied zu vielen anderen Spinnenarten durchleben die Gartenkreuzspinnen einen zweijährigen Lebensrhythmus. Wenige Tage nach der Eiablage im September oder Oktober, noch vor dem Beginn der kalten Jahreszeit, schlüpfen die Jungspinnen aus ihren Eihüllen. Dicht gedrängt im seidigen Spinnengewebe überleben sie auch Temperaturen unter minus 20° Celsius. Ab Mitte Mai verlassen die kleinen Spinnen ihre Kinderstube im Kokon, ihr Spinnorgan ist nun funktionstüchtig. Schon im Juni finden wir dann auch die ersten kleinen, jedoch schon perfekten Fangnetze.
Teil der Nahrungspyramide
Aus der Sicht der Ökologen sind Spinnen Teil einer Nahrungspyramide. Während sie kleinere Insekten fressen, dienen sie in weiterer Folge den Singvögeln und Fledermäusen als Futtertiere. Wer die Anwesenheit von Spinnen als störend empfindet, sollte diese besser nach draußen bringen. Das funktioniert am besten mit der bewährten Becher-Fang-Methode. Dabei wird das Becherglas über die Spinne gestülpt, ein Stück Karton unter das Glas geschoben und anschließend das Tier in die freie Natur entlassen.
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