Naturtipp im August: attraktive Wespenspinnen
Wer Angst vor Spinnen hat, könnte vielleicht bei der Beobachtung von schönen Wespenspinnen einige Ängste abbauen. Mit ihrem gelb-schwarz-weiß gestreiften Hinterleib und den ebenfalls gestreiften Beinen hängen die Weibchen derzeit kopfüber in den Fangnetzen und sind leicht zu entdecken.
Früher waren die Wespenspinnen, sie werden auch Zebraspinnen genannt, in der Böhmerwaldregion nicht anzutreffen. Am 20. August 1995 entdeckten wir die erste Wespenspinne auf einer Öko-Insel der önj (Österreichische Naturschutzjugend) Haslach in der Gemeinde Ulrichsberg. Ihre ursprüngliche Heimat war auf den Mittelmeerraum beschränkt. In den vergangenen Jahrzehnten haben sie sich über die gesamte Region bis über 900 m Seehöhe verbreitet. Die Ursachen dafür sind nicht ganz genau bekannt. Es ist jedoch naheliegend, dass die rasch voranschreitende Klimaerwärmung einiges zur Verbreitung beigetragen hat.
Lebensraum und stabiles Netz
Es gibt noch ein weiteres Erkennungsmerkmal, das auf die Anwesenheit dieser Spinnenart hinweist. In das Spinnennetz wird ein dichtes Zickzackband eingewebt. Das dient dazu, um dem Netz eine bessere Stabilität zu geben. Als listige Jägerinnen warten die Weibchen in der Mitte der Radnetze und erbeuten darin Fliegen, Mücken und Heuschrecken. Wenn wir uns diese Spinnennetze genauer ansehen, dann entdecken wir kleine feste Kügelchen. Das sind keine eingesponnenen Jausenpakete als Reserve für magere Zeiten, sondern Ei-Kokons, die im Umfeld des Radnetzes aufgehängt werden und eine gewisse Zeit bewacht werden. Wenn die ersten wärmenden Sonnenstrahlen im Frühjahr die Kokons erwärmen, schlüpfen die Jungspinnen.
Auch wenn die Wespenspinnen als nicht gefährdet eingestuft sind, können wir ihnen helfen, indem wir im Garten die Wiese nicht düngen und spät im Jahr mähen.
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