Als Zweier-Team unsupported: Michael Hofer und Peter Sexlinger gewinnen "Race Around Niederösterreich"
BEZIRK ROHRBACH. In 22 Stunden und 17 Minuten haben Michael Hofer aus Julbach und Peter Sexlinger aus Rohrbach-Berg als Team Sareno - Kölbl das rund 600 Kilometer lange Radrennen „Race Around Niederösterreich„ (RAN) gewonnen.
Als wäre nonstop rund um Niederösterreich nicht schon fordernd genug, waren die Beiden unsupported unterwegs, das heißt ohne Betreuerauto, ohne fremde Hilfe.
Kleidungswahl entscheidend
„Unsupported war dann in mehrfacher Hinsicht ein sehr forderndes Erlebnis. Einerseits war bei diesem Wetter mit Regen, Kälte und teilweise sehr starkem Wind schon die Wahl der Rennbekleidung sehr entscheidend. Und andererseits war auch das 'auf sich allein gestellt sein' bei Problemen und Reparaturen des Öfteren eine besondere Herausforderung“, berichten Hofer und Sexlinger.
Schaltung kaputt: manuell statt elektrisch
Das Rennen des Mühlviertler Duos lief in etwa bis zur Hälfte der zu absolvierenden Distanz – bis auf ein paar Kleinigkeiten – nach Plan. Jedoch waren dann in der zweiten Rennhälfte gleich mehrere Herausforderungen zu meistern. „Aufgrund der Nässe funktionierte ab Wiener Neustadt die elektronische Schaltung an Peters Rad nicht mehr. Auch Reparaturversuche an Tankstellen brachten keinen Erfolg. Also war die einzige Möglichkeit, das Rennen zu beenden, die restlichen rund 270 Kilometer und die darin enthaltenen Anstiege wie zum Beispiel auf den Semmering ohne funktionierende elektronische Schaltung zu absolvieren. Es konnte nur mehr manuell ein Gangwechsel durchgeführt werden, dazu mussten wir aber jedes Mal stehen bleiben und über kleine Köpfe an Schaltwerk und Umwerfer diesen Schaltvorgang durchführen. Als wir dieses Problem so weit akzeptierten und das Rennen fortsetzten, dauerte es nicht lange, bis die nächste Herausforderung zu bewältigen war“, blickt Hofer zurück.
Kurbel gerissen
„Aufgrund der nassen Verhältnisse und teilweise langen Abfahrten war der Verschleiß an den Bremsen sehr hoch. Michis Vorderbremsen waren nach einer langen Abfahrt am Ende und mussten daher bei einem Stopp entsprechend gerichtet werden. Trotz dieser Probleme lagen wir immer noch gut in der Zeit und führten das Rennen weiterhin an. Rund 50 Kilometer vor dem Ziel kam dann ein weiteres Gebrechen hinzu. Aufgrund der Tatsache, dass die manuell gewählten Gänge an meinem Rad möglichst lang gefahren wurden, um Schaltstopps zu vermeiden, kam es bei einem kurzen Anstieg durch einen etwas kraftvolleren Tritt zu einem Riss in der rechten Kurbel. Das Pedal hing zwar noch irgendwie an dieser gerissenen Kurbel, jedoch konnte ich rechts dann nur mehr wenig treten, um einen Totalschaden zu vermeiden. Die dann gewählte Lösung war hauptsächlich, mit dem linken Bein den Vortrieb zu erzeugen bzw. manchmal auch auf Michis 'Anschubhilfe' bei dem ein oder anderen noch verbleibenden Anstieg zu setzten“, schildert Sexlinger.
Sieg als Lohn für die Strapazen
Zum Sieg reichte es trotz aller Mühseligkeiten: „Gerade wegen dieser Probleme ist für uns dieser Sieg vielleicht im Nachhinein trotz der zusätzlichen Strapazen noch etwas schöner“ sind sich die beiden Ultraradfahrer einig.
Brunner Zehnter bei der EM
Matthias Brunner aus Putzleinsdorf stand ebenfalls beim RAN am Start. Auf der 750 Kilometer langen Europameisterschaftsversion der Strecke fuhr er in 30 Stunden und einer Minute auf Platz zehn der Europameisterschaft.
Ulrichsberger Trio auf Platz drei
Das Ulrichsberger Dreier-Team „Hermann.bio Racing“ mit Christoph Löffler, Stefan Mitgutsch und Thomas Neuburger fuhr bei den Dreier-Teams (supported, mit Betreuerteam) in 18 Stunden und 59 Minuten auf den dritten Platz.
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