Wirtschaft im Dreiländerraum braucht offene Grenzen
BEZIRK ROHRBACH. Gemeinsam mit den bayerischen und tschechischen Kollegen setzt sich die Wirtschaftskammer Rohrbach für eine rasche Wiederöffnung aller Grenzübergänge zu Bayern und Tschechien ein.
Wie schwierig die Situation für grenznahe Betriebe ist, weiß Kathrin Riepl-Bogner von Holz Bogner in Oberkappel. Das Unternehmen hat Teile des Betriebes in Deutschland, Trockenkammer und Tankstelle allerdings liegen in Oberkappel. Geräte im benachbarten Bayern werden deshalb mit der Gießkanne betankt. „Innerbetriebliche Transporte sind für uns unbedingt notwendig“, zeigt die Unternehmerin auf. „Momentan können wir nur in Hanging in Kollerschlag über die Grenze, das ist rund zehn Kilometer entfernt. Kontrollen wären für uns kein Problem, aber wichtig ist, dass wir auch in Oberkappel wieder über die Grenze fahren dürfen“, betont die Unternehmerin. Sie ärgert, dass „der Öffnungstermin dauernd nach hinten verschoben wird.“ Vier Mitarbeiter dürfen übrigens zu Fuß über die Grenze gehen.
Arbeitskräfte aus Tschechien können derzeit nur über Wullowitz einreisen.
Gemeinsamer Appell
Wirtschaftskammer Oberösterreich, IHK und HWK Niederbayern und die Südböhmische Wirtschaftskammer appellieren gemeinsam anlässlich des Europatages am 9. Mai für eine rasche Öffnung der Grenzen. „Unter der Prämisse, dass sich die Situation auf beiden Seiten weiterhin so positiv entwickelt, sollen auch die Grenzbalken bald wieder der Vergangenheit angehören“, zeigt Rohrbachs WK-Obmann Andreas Höllinger auf, dass das sukzessive Wiederbeleben der Wirtschaft unbedingt auch den ungehinderten Grenzverkehr braucht. „Natürlich geht das nur mit und durch die Politik und nur unter der Prämisse des Gesundheitsschutzes“, ergänzt er. Insbesondere für den Pendlerverkehr, aber auch für den privaten Geschäftsverkehr und unter Beibehaltung der in allen Ländern geltenden Maßnahmen zum Gesundheitsschutz sollen die Grenzschließungen rasch gelockert werden.
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05.05.2020 11:05
Öffnung der kleinen Grenzübergänge
Die momentane Lage im Grenzgebiet zu Bayern betrifft auf beiden Seiten viele Menschen . Die einen haben nahe Angehörige im Nachbarland , die anderen Arbeiten auf der einen oder anderen Seite , Schule oder Berufsausbildung sind auch grenzübergreifend . Und mit nur einem offenen Grenzübergang in unserem Gebiet sind die Wege schon sehr lange. Es muss doch möglich sein eine Lösung zu finden. Mit den aktuellen Infektionszahlen in unserer Gegend ist diese Schließung wohl nicht mehr zu begründen. Vielleicht wäre auch eine Korridorlösung , wie es sie z.B. zwischen den Niederlanden und Deutschland gibt möglich. Außerdem glaube ich, dass sich jeder an Abstandsregeln und Maskenpflicht hält. Ich bitte die Politiker beider Seiten eine schnelle Lösung zu finden.