Regionale Versorgung: In St. Martin entsteht ein Mastbetrieb für Puten
ST. MARTIN. Weil in Österreich der Bedarf an heimischem Putenfleisch bei weitem nicht gedeckt ist, gibt es ein Förderprogramm für neue Putenställe. Ein solcher wird noch heuer in Allersdorf in der Gemeinde St. Martin entstehen.
10.000 Putenküken sollen in dem neuen Mastbetrieb eingestallt und gemästet werden. Damit kann ein Beitrag zur regionalen Versorgung mit Putenfleisch geleistet werden. „Der Landwirt betreibt eine Biogasanlage, daher ist es in punkto Kreislaufwirtschaft ideal. Außerdem sind keine Anrainer in unmittelbarer Nähe des neuen Putenstalls“, informiert St. Martins Bürgermeister Wolfgang Schirz. Das Umwidmungsverfahren wurde bereits eingeleitet und wird wohl auch problemlos erledigt werden. „Alle Gutachten der Sachverständigen sind positiv. Nur eine Reduktion der Fläche wurde gewünscht, die allerdings kein Problem für den Landwirt ist“, ergänzt Schirz.
Investitionsfreudige Landwirte
Bezirksbauernkammer-Obmann LAbg. Georg Ecker freut sich generell über die Investitionsfreudigkeit in der Landwirtschaft: „Bereits in den ersten zwei Monaten wurde in Oberösterreich ein Fördervolumen beantragt, das sonst in einem ganzen Jahr anfällt.“ Für solche Putenmastbetriebe wie in St. Martin seien Investitionsförderanträge seit Jänner möglich. „Ein großer Anteil an Putenfleisch wird importiert. Wir wollen, dass die Puten verstärkt bei uns gemästet werden“, setzt Ecker auf regionale Versorgung. Während es im Bezirk Rohrbach bereits einige Masthendl-Betriebe gibt, fehlen solche für die Putenhaltung.
Strukturen erhalten
Kritisch stehen dem Großmastbetrieb für 10.000 Puten allerdings die Grünen gegenüber: Industrielle Massentierhaltung muss nicht sein, heißt es: „Massentierhaltung geht immer zu Lasten der Tiere, der Umwelt und der Menschen. Außerdem stellen solche Betriebe eine enorme Belastung für die Luft- und Wasserqualität dar“, zeigt Michael Wöss von den Grünen St. Martin auf. Zudem soll laut der Partei die Eigenversorgung mit Futtermitteln bei weniger als 50 Prozent liegen, „man muss davon ausgehen, dass ein erheblicher Anteil des Futters importiert wird“, befürchtet Wöss. Bezirkssprecherin Ulrike Schwarz ergänzt: „Wir sehen einen klaren Trend zu immer größeren Ställen und Tierzahlen in der Landwirtschaft. Das ist sehr kritisch zu sehen – im Interesse der Landwirtschaft und der Konsumenten braucht es eine Trendumkehr.“
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16.05.2021 11:46
Verhinderungspolitik
Die Grünen sind halt auch gegen alles was mit Vortschritt oder Effizienz zu tun hat. Lieber einheimisches leistbares (auch für Geringverdiener) Putenfleisch als teures das durch die halbe Welt gefahren wurde (ist sicher noch schlechter für die Umwelt ;) ).
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24.04.2021 22:43
Keine Anreiner Betroffen?
Wenn man dort vorbei fährt sind sehr wohl Anrainer betroffen! Auch wenn Indirekt. Möchte nicht wissen, was ist wenn der Nordost Wind weht Richtung der nahen Siedlung. Ausserdem sind in dem Bauernhof daneben bewohnte Wohnungen! Viele haben es nur per Zeitung erfahren. Ausserdem hat eine solche Mastindustrie in Österreich nichts mehr zu suchen.
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24.04.2021 22:43
Keine Anreiner Betroffen?
Wenn man dort vorbei fährt sind sehr wohl Anrainer betroffen! Auch wenn Indirekt. Möchte nicht wissen, was ist wenn der Nordost Wind weht Richtung der nahen Siedlung. Ausserdem sind in dem Bauernhof daneben bewohnte Wohnungen! Viele haben es nur per Zeitung erfahren. Ausserdem hat eine solche Mastindustrie in Österreich nichts mehr zu suchen.
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22.04.2021 11:16
Langfristig denken?
Wäre es nicht besser sich auf nachhaltige und klimaschonendere Alternativen zu konzentrieren und diese zu subventionieren? Beispiel Fleischalternativen, wie die Firma Hermann's - so hätte man sicher langfristigeren Erfolg...
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22.04.2021 11:00
Schämt man sich als Bürgermeister von St. Martin nicht so eine Anlage zu genehmigen? In Zeiten der Klimakrise sollte man schon drauf achten klimakonform zu produzieren und nicht Futter aus dem Ausland zu genehmigen! Einmal ganz abgesehen von dem Tierleid, das dadurch entsteht! Und jeder Bauer, der in kleinem Rahmen arbeitet kann sich dadurch nur vor den Kopf gestoßen fühlen.
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