Donnerstag 28. März 2024
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ROHRBACH-BERG. In diesen herausfordernden Zeiten für Landwirte wollte der neue LK-Präsident Franz Waldenberger die Stimmung im Bezirk Rohrbach ausloten und zugleich über die künftigen agrarischen Förderrichtlinien informieren.

Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Waldenberger und Direktor Karl Dietachmair sowie Bezirksbauernkammer-Obmann Martin Mairhofer (v.r.) informierten über künftige Vorgaben und Fördermöglichkeiten. (Foto: Gahleitner)
Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Waldenberger und Direktor Karl Dietachmair sowie Bezirksbauernkammer-Obmann Martin Mairhofer (v.r.) informierten über künftige Vorgaben und Fördermöglichkeiten. (Foto: Gahleitner)

Bezirksbauernkammer-Obmann Martin Mairhofer machte gleich zu Beginn der Bezirksveranstaltung der Landwirtschaftskammer OÖ im Centro auf die extreme Kostensteigerung – etwa bei Futtermittel, Düngemittel oder Energie – aufmerksam, die es der Bauernschaft nicht leicht macht. Auch der Green Deal sei eine Herausforderung und dazu kommt die neue GAP (Gemeinsame Agrarpolitik), welche die Rahmenbedingungen für die nächsten sechs Jahre vorgibt. Ende 2021 beschlossen, liegt diese nun zur Genehmigung bei der Europäischen Kommission.

„Wir brauchen Rahmenbedingungen, um die Landwirtschaft in die Zukunft führen zu können“, stellte Franz Waldenberger gleich klar. Dafür brauche es auch eine entsprechende Preissituation und höhere Erzeugerpreise, um Einkommen erwirtschaften zu können. „Im Schweinebereich ist momentan kein Geld zu verdienen, auch im Milchbereich bleibt die Preiserhöhung unter den Erwartungen“, berichtete der neue Präsident der Landwirtschaftskammer, der in Pennewang einen kleinen Biobetrieb mit Ackerbau und Grünland betreibt. Gerade auch höhere Anforderungen müssten über den Produktpreis abgegolten werden, „das vertreten wir auch dem Handel gegenüber“, machte Waldenberger deutlich. „Herausforderung ist, beim Handel und auch beim Konsumenten zu verankern, dass sie uns Einkommen zugestehen müssen, wenn sie uns weiterhin als regionale Landwirte haben wollen.“

Green Deal überarbeiten

Mit den höheren Anforderungen meinte er unter anderem den Green Deal, dessen Ziel – die EU bis 2050 klimaneutral zu gestalten – ja grundsätzlich von den Landwirten mitgetragen wird. Aber „er gehört überarbeitet und angepasst“.Ein Beispiel: Die geforderte Düngemittelreduktion bedeutet weniger Erträge, die Menge wird aber benötigt. „Es wird dann vermutlich zu Importen aus Drittstaaten kommen, die nicht so klimafreundlich sind. Das können wir so nicht hinnehmen“, meinte Franz Waldenberger.

Herkunftskennzeichnung soll heuer kommen

Wichtig ist den Agrarvertretern die verpflichtende Lebensmittel-Herkunftskennzeichnung auf die gesamte Verarbeitungs- und Wertschöpfungskette, „das wollen wir heuer durchbringen“, informierte Waldenberger. Das ist ganz im Sinne der heimischen Bauernschaft: Die gut 150 im Centro versammelten Bäuerinnen und Bauern forderten, die Herkunftskennzeichnung stärker voranzutreiben. Sie konfrontierten die Referenten am Podium aber auch mit der schwierigen Einkommenssituation, bei der die Inflation nicht abgegolten wird, mit der enormen Herausforderung der verpflichtenden Weidehaltung und stellten die Umsetzbarkeit von anderen Umwelt- und Tierwohl-Auflagen in Frage.

Umweltleistungen werden honoriert

Zur GAP meinte der LK-Präsident, dass damit ein weiterer Schritt Richtung Ökologisierung der Landwirtschaft gesetzt wird. Details zum aktuellen Stand der verschiedenen Programme verriet LK-Direktor Karl Dietachmair und die Anwesenden bekamen einen Überblick über die Gestaltung des agrarischen Förderwesens ab 2023. „In Summe werden die Direktzahlungen weniger, aber gesamt mehr Mittel zur Verfügung stehen. Es gibt Aufstockungen bei den Umweltzahlungen, der Investitionsförderung und bei den Qualitätsprogrammen“, erklärte Dietachmair. „Für Betriebe wird es attraktive Möglichkeiten der Förderung geben. Aber es geht nicht nur um Prämienoptimierung: Jeder Betrieb soll sich Maßnahmen überlegen, die auch zu ihm passen.“

Sämtliche Richtlinien finden sich auf der Homepage der Landwirtschaftskammer OÖ: ooe.lko.at


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