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Lehrberuf Vermessungstechniker: Staatsgrenzen vermessen und alte Pläne digitalisieren

Martina Gahleitner, 26.01.2023 08:41

ROHRBACH-BERG/OÖ. Verständnis für Technik und Mathematik, aber auch ein Gespür fürs Anpacken: Das brauchen Jugendliche, die sich für den Lehrberuf des Vermessungtechnikers interessieren.

  1 / 2   Lehrling David Stallinger und Ausbildner Bernhard Baumüller beim Setzen eines Grenzsteines an der Staatsgrenze zu Deutschland (Foto: BEV Rohrbach)

„Am Anfang hab ich mir eigentlich nichts unter dem Beruf vorstellen können, aber wenn man reinschnuppert, kann man sich schnell ein Bild davon machen“, erinnert sich der Rohrbacher David Stallinger, der so wie Alexander Lugmair aus Helfenberg gerade sein drittes Lehrjahr am Vermessungsamt Rohrbach absolviert. Während ihrer Ausbildung lernen die beiden, Skizzen, Pläne, Karten zu lesen, mit verschiedenen Messgeräten zu arbeiten, Daten zu erfassen und zu berechnen oder Skizzen anzufertigen. „Wir sortieren auch alte Dokumente und bereiten deren Digitalisierung vor. Da versteht man dann, wie es früher gemacht wurde“, erzählen die Burschen. Denn zahlreiche technische Neuerungen haben die Katastervermessung in den letzten Jahren sehr verändert.

Hoheitliche Aufgaben

Im Gegensatz zu privaten Vermessern haben die acht eigenständigen Bundesämter für Eich- und Vermessungswesen in Oberösterreich vermehrt mit Verwaltungsaufgaben zu tun. „Wir übernehmen die formelle Überprüfung aller Vermessungen und zeichnen diese in der Datenbank ein. Die eigentlichen Vermessungsarbeiten sind eher hoheitliche Aufgaben, wie etwa die Revision der Staatsgrenze“, berichtet Rohrbachs Dienststellenleiter Josef Keplinger.

Drinnen & draußen im Einsatz

Solche Außendienste machen die Arbeit natürlich spannend und abwechslungsreich, bestätigen die beiden Lehrlinge. „Im Sommer sind wir oft wochenlang draußen und schauen, ob die Grenzsteine noch da sind oder ob die Schneise entlang der Grenze im Wald nicht zugewachsen ist.“ Deshalb sollten interessierte Lehrlinge nicht nur Computerkenntnisse und technisches und mathematisches Interesse mitbringen, sondern auch mit der Schaufel umgehen können.

Lehre mit Matura

Die Lehre mit Matura zum Vermessungstechniker dauert dreieinhalb Jahre. Jene zum Geoinformationstechniker, die ähnliche Ausbildungsinhalte umfasst, drei Jahre. Berufsschule ist in Kremsmünster. Bei bereits abgelegter Matura verkürzt sich die Lehrzeit.

Das Vermessungsamt Rohrbach nimmt neue Lehrlinge auf. Schnuppern in der Dienststelle in der Haslacher Straße ist möglich. Nähere Infos: Tel. 0676 82108072, josef.keplinger@bev.gv.at

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