
ST. OSWALD. Ein recht ungewöhnliches Hobby betreibt Paul Mandl (18) im ehemaligen Lämmerstall seines Elternhauses in Minihof: Er züchtet Pilze, genauer gesagt Austernseitlinge. Mittlerweile kann er damit sogar regelmäßig den Hofladen seiner Eltern „beliefern“.
„2019 haben wir unser Vieh weggegeben und dann habe ich angefangen zu schauen, was wir mit dem leeren Stall machen könnten. Da kommst du dann eigentlich eh recht schnell auf die Pilzzucht“, erzählt Paul, der den Hof einmal übernehmen möchte. Deshalb interessiert ihn auch besonders, wie es in Zukunft dort weitergeht. Die Pilzzucht könnte ein weiteres Standbein werden – doch bis dahin braucht es noch ein wenig. Schließlich sind es gerade einmal zwei Quadratmeter Fläche, die Paul derzeit für die Produktion nutzt.
Eine heikle Sache
Damit die Austernseitlinge überhaupt wachsen, ist einiges an Know-how nötig. „Die Anfänge waren schon sehr schwierig, denn es kommt auf viele Faktoren an. Besonders wichtig sind Temperatur, Luftfeuchtigkeit und vor allem Hygiene“, weiß mittlerweile auch sein Vater Bruno, der dem Sohn unterstützend zur Seite steht.
Jetzt hat Paul aber den Dreh schon heraußen und nun wachsen die Pilze auf hauseigenem Bio-Weizenstroh, welches zuvor im ehemaligen Lämmerstall mit kochendem Wasser sterilisiert und anschließend mit den Pilzsporen „geimpft“ wird. Das feuchte Stroh kommt in verschlossene Kübel, die an den Seiten Löcher haben. Unter kontrollierten klimatischen Bedingungen wachsen dort heraus dann die köstlichen Pilze, die sehr vielseitig verwendet werden können: „Man kann sie grillen, wie Champignons panieren, in den Salat geben oder zu Suppe verarbeiten. Haltbar werden sie durch Trocknung“, weiß Paul.
Mittlerweile erntet er in der Woche schon drei, vier Kilo Schwammerl. So verdient sich der Sprössling auf kreativem Weg ein kleines Taschengeld.
Zukunftsträchtige Sparte
Seit etwa acht Jahren betreiben die Eltern den Hofladen, der mit Erdäpfeln, Mehl, Grieß und aus ihrem Getreide produzierten Nudeln bestückt ist. Die Pilze bilden eine kreative Ergänzung und auch der Papa ist begeistert: „Mir gefällt, dass du dabei vom Wetter nicht abhängig bist und der Flächenverbrauch gering ist. Wenn man sieht, dass Paul auf zwei Quadratmetern Produktionsfläche schon einen schönen Ertrag hat, dann könnte das durchaus für unsere Landwirtschaft zukunftsträchtig sein.“