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Mühlviertler Hopfen hat unter dem trockenen Vorjahr stark gelitten

Petra Hanner, 15.03.2024 06:00

BEZIRK ROHRBACH. 2023 war ein Jahr voller Herausforderungen für die Mitglieder der Mühlviertler Hopfenbaugenossenschaft mit Sitz in Neufelden. Die Trockenheit hat dem heimischen Hopfen gar nicht gut getan. Nun hofft man auf bessere Jahre, passt sich aber auch an die neuen Klimagegebenheiten an.

Klimaresistentere Sorten werden gerade erprobt. (Foto: Václav Mach - stock.adobe.com)
Klimaresistentere Sorten werden gerade erprobt. (Foto: Václav Mach - stock.adobe.com)

Nach einem nass-kühlen Frühling im Vorjahr wuchsen die Hopfenpflanzen im Mai recht zügig heran, doch dann gab es bis zum Juli keine nennenswerten Niederschläge mehr. Die Sommerhitze tat ihr Übriges und so konnte auch der Regen Anfang August die Ernte nicht mehr retten. „Unsere Erntemenge von 222 Tonnen lag um fast 30 Prozent unter dem langjährigen Schnitt. Dafür aber hatte der Hopfen eine Top-Qualität. 100 Prozent aller bewerteten Proben wurden bei der Hopfenbonitierung im Herbst von der Jury mit der Bestnote '1. Qualität' bewertet“, bilanzierte Genossenschafts-Obmann Stefan Hofer bei der Jahreshauptversammlung in St. Stefan-Afiesl.

Zukauf war notwendig

Der Biohopfen trotzte den Witterungsbedingungen recht gut, sodass auch die Erntemenge nicht allzu weit unter den Erwartungen blieb, allerdings geht die Nachfrage dafür stark zurück. Den größten Ausfall gab es beim Aromahopfen, der gefragtesten Hopfenart. „In dem Bereich haben wir in den letzten, ebenfalls nicht optimalen, Hopfenjahren schon stark von den Vorräten gezehrt. Um die Nachfrage zu decken, mussten wir im letzten Jahr aus Slowenien und Deutschland insgesamt 43 Tonnen Aromahopfen zukaufen. Die Brauereien kamen uns dankenswerterweise sehr entgegen“, so Genossenschafts-Geschäftsführer Manuel Starlinger.

Trotz steigender Anbaufläche beim Aromahopfen hat die Genossenschaft schon einige Jahre mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen, sodass teilweise in Bewässerungsanlagen investiert wird. „Diese werden aber auch nicht alles retten können. Deshalb liegt unser Fokus auch auf klimaresistenteren Sorten. Die Brauereien zeigen sich schon interessiert und sind offen für die anstehenden Veränderungen. Wir hoffen aber, dass sich der Jahresschnitt wieder bei einer passenden Menge einpendeln wird. Neue Hopfenbauern werden jedenfalls immer gesucht!“, appelliert Starlinger.

Neue Sorten im Test

Es gibt auch schon Anbauversuche in der Genossenschaft mit klimaresistenteren Sorten. Obmann Stefan Hofer selbst hat im Vorjahr zwei neue Sorten getestet und kann jedenfalls für eine der beiden Pflanzensorten erfreuliches berichten: „Bei diesem Versuch gab es schon gute Erträge. Wir werden 2025 mehr Pflanzen bekommen.“ Für den zweiten Sortenversuch hat er aber noch zu wenige aussagekräftige Daten sammeln können.

Neues Dach & neue Königin

Im vergangenen Jahr wurde außerdem das Dach am Standort Neufelden um knapp 200.000 Euro saniert und eine 30 kW-Photovoltaikanlage eingebaut.

Außerdem wurde bei der 500-Jahr-Feier der Brauerei Neufelden eine neue Hopfenkönigin gekrönt: Viktoria Hofer folgte Lisa Eckerstorfer nach.


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