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Die Naturfabrik Ahorn und die Kraft des ewigen Unternehmers

Petra Hanner, 24.10.2024 06:00

HELFENBERG. Die Naturfabrik Ahorn, ein gallisches Dorf in Sachen Nachhaltigkeit und Regionalität, behauptet sich seit vierzig Jahren im internationalen Wettbewerb.

  1 / 2   Die Naturfabrik - seit 40 Jahren eine Institution im Mühlviertel (Foto: Thomas Schlader/Naturfabrik)

Wir befinden uns im Jahre 2024 nach Christus. Vierzig Jahre nach der Übernahme eines besonderen Betriebes. Ganz Österreich ist von Großkonzernen besetzt ... Ganz Österreich? Nein! Ein von unbeugsamen Mühlviertlern bevölkerter Familienbetrieb, bekannt als Naturfabrik, hört nicht auf, Widerstand zu leisten. Ab dem Jahr 1959 ging die Geschichte von Asterix und seinem unbeugsamen Dorf um die Welt. Zwei Jahre davor wurde Rudi Schneider geboren und auch wenn es auf den ersten Blick anders ausschaut, es gibt Parallelen.

Vorreiter in Nachhaltigkeit

1984 übernahm Rudi mit seiner Frau Marianne die kleine Weberei Katzmayr in Traberg. Seither kämpft er mit aller Kraft und vielen Ideen dafür, seine Vorreiterstellung in Sachen Nachhaltigkeit, Regionalität und Qualität in der Textil- und Möbelbranche auszubauen und am hart umkämpften Einrichtungsmarkt erfolgreich zu sein.

Sein Zaubertrunk heißt Unternehmergeist und seine Superkraft sind positive Gedanken. In den Anfangsjahren vereinte er die Textilbetriebe Katzmayr, Mathie und Obermüller und bekämpfte so das Webersterben im Mühlviertel. 1988 begann er Naturmatratzen zu produzieren, eröffnete 1992 die Naturfabrik in Ahorn und arbeitete mit regionalen, geschützten Werkstätten zusammen. Mit dem Großhandel von Textilprodukten baute der Unternehmer ein zweites Standbein auf und konnte so die Auslastung seiner Textil-Produktion und Arbeitsplätze für insgesamt 180 Personen über die Jahrzehnte gewährleisten. Bis heute zählen 25.000 private Stammkunden und regionale Firmen zu den stärksten Verbündeten der Schneider GmbH.

Ein Dorf voller Mitstreiter

Hinter ihm vereint Rudi Schneider ein „Dorf voller Mitstreiter“, allen voran seine Frau Marianne und seine Tochter Helena. Marianne hielt ihm vierzig Jahre lang den Rücken frei und die Firma zusammen. Mit viel Kraft, Engagement und Weitblick lenkte sie die Ideen ihres Mannes oft in erfolgreiche Bahnen und sicherte so das Bestehen der Naturfabrik. Vor ein paar Jahren übernahm Helena Böcksteiner das Ruder bzw. das Tagesgeschäft des Familienbetriebes.

Den Unternehmergeist hat sie in die Wiege gelegt bekommen. Die gelernte Kommunikationswissenschafterin führt die Naturfabrik mit Ideen wie dem Goldkäfer-Babyprogramm, einem florierenden Webshop sowie dem Vollholzmöbeloutlet in der alten Fabrik in Helfenberg in eine neue Zeit. An den Werten ihrer Eltern hält sie fest. Es wird weiterhin in Ahorn produziert, 30 Menschen werden momentan beschäftigt und neue Allianzen mit regionalen Möbel- und Textilproduzenten sichern das Bestehen des gallischen Dorfes Naturfabrik.


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