Rotkreuz-Mitarbeiter aus Sattledt sorgt in Krisengebieten für Trinkwasser
SATTLEDT/WELS. Weltweit haben 780 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Wilfried Hildenbrand aus Sattledt hilft mit, das zu ändern. Er hat schon mehrere Einsätze in der Errichtung von Wasseraufbereitungsanlagen hinter sich.
Wilfried Hildenbrand ist einer von 53 ausgebildeten Trinkwasserexperten im oberösterreichischen Roten Kreuz. Als Mitglieder einer Schnelleingreiftruppe der ERU war er in den letzten Jahren schon einige Male im Einsatz, um die Situation in Krisengebieten zu verbessern. Er war schon in Albanien, in Pakistan oder in Äthiopien. ERU steht für Emergency Response Unit und ist Teil der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. Hildenbrand arbeitet in der Einheit „Water and Sanitation“.
Einsatz in Uganda
Sein jüngster Einsatz führte den 50-jährigen Sattledter für rund sechs Wochen nach Uganda. „Dort gibt es eine von der Öffentlichkeit vergessene Katastrophe“, erzählt der Rot-Kreuz-Mitarbeiter. In einem Lager leben 200.000 Menschen aus dem Südsudan, die vor Krieg, Gewalt und Terror geflohen sind. Das Camp ist nicht mit unseren Asylwerberunterkünften zu vergleichen. „Wenn man so ein Camp mit den Auto umrunden will, braucht man sechs Stunden“, beschreibt Hildenbrand die Ausmaße in Uganda.
Aufbauen und Einschulen
Hildenbrand hat als Teil eines Teams mitgeholfen, eine Trinkwasseraufbereitungsanlage aufzubauen. Mit dieser können nun rund eine Million Liter Wasser pro Tag aus dem Weißen Nil zu Trinkwasser aufbereitet werden. Die Bohrung von Brunnen hätte zu lange gedauert.
Neben dem Aufbau der Anlage waren Hildenbrand und seine Kollegen auch dafür verantwortlich, Rotkreuz-Mitarbeiter vor Ort im Betrieb der Anlage zu schulen. „Man baut irgendwie eine kleine Firma auf. Wir haben 35 bis 40 Angestellte ausgebildet“, beschreibt der Trinkwasserexperte die Dimension. Auch Mitarbeiter anderer Organisationen hat man geschult.
Beruflich und ehrenamtlich
Hildenbrand ist auch hauptberuflich Mitarbeiter beim Roten Kreuz, er ist in der Leitstelle in Wels beschäftigt. Das macht es ihm leichter, die Einsätze mit seinem Beruf zu vereinbaren. Die umfangreichen Ausbildungen, die für solche Einsätze notwendig sind, hat er aber ehrenamtlich absolviert. Es gibt nationale und internationale Kurse, die sehr umfassend sind. Immerhin brauchen Trinkwasserexperten Ausbildungen im mechanischen, chemischen, technischen und elektronischen Bereich.
Finanziert durch Spenden
„Ich war fasziniert davon, welche offene Flüchtlingspolitik ein so armes Land wie Uganda hat“, fasst Hildenbrand seinen Einsatz zusammen. Nun hofft er, dass solche Projekte auch in Zukunft finanziert werden können.
Dazu sind Spenden dringend notwendig. Wer die Arbeit der Trinkwasserexperten unterstützen möchte, kann sich unter www.roteskreuz.at/katastrophenhilfe informieren.
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