Sonderschau in St. Florian am Inn zeigt vom Aussterben bedrohte Kleinviehrassen
ST. FLORIAN AM INN. Der Rassekleintierzuchtverein St. Florian am Inn veranstaltet am 5. und 6. Oktober eine Sonderschau. Zu sehen werden vom Aussterben bedrohte Kleinviehrassen sein. Im Tips-Interview erzählt Obmann Franz Luger Näheres zur Faszination Kleintierzucht und worauf sich die Besucher der Sonderschau freuen dürfen.
Tips: Seit wann gibt es den Rassekleintierzüchterverein in St. Florian/Inn und wie viele Mitglieder hat der Verein?
Franz Luger: Im Jänner 1962 trafen sich einige Züchter aus St. Florian am Inn und der näheren Umgebung im Gasthaus Moritz (heute Landhotel St. Florian/Inn), um einen Kleintierzüchterverein zu gründen. Noch heute haben wir Gründungsmitglieder in unseren Reihen und um sie haben sich im Laufe der Zeit 120 weitere Züchter und Freunde der Kleintierzucht gesammelt.
Tips: Welche Tiere werden von Ihren Mitgliedern gezüchtet?
Luger: Der Verein ist Mitglied im Österreichischen Dachverband der Kleintierzüchter (RÖK) und unsere Mitglieder züchten die vom Dachverband betreuten Arten, wie Kaninchen, Meerschweinchen, Haustauben, Hühner, Enten, Gänse und Ziervögel.
Tips: Was ist das Besondere am Kleintierzüchten?
Luger: Bei jedem Hobby bedarf es einer besonderen Leidenschaft zur jeweiligen Beschäftigung. Auch bei uns Kleintierzüchtern ist es die Leidenschaft, am und mit der lebendigen Kreatur die natürlichen Vorgänge zu erleben. Gerade diese natürlichen Vorgänge in einem bescheidenen Umfang zu steuern und zu lenken, macht den besonderen Reiz aus. Es bedarf aber auch sehr viel Demut vor der Natur, denn sie zeigt uns gerade bei der Arbeit mit Tieren unsere menschlichen Grenzen auf.
Tips: Welche Veranstaltungen werden von Ihrem Verein während des Jahres abgehalten?
Luger: Die Osterhasenausstellung und die Vereinsschau (Ende November) sind die Veranstaltungen, welche die Öffentlichkeit am ehesten wahrnimmt. Jedoch finden im Verein regelmäßig Züchterabende, Tierbesprechungen und diverse Schulungen statt, sodass der Terminkalender immer schön gefüllt ist.
Tips: Was und welche Tiere wird es bei der Sonderschau in St. Florian/Inn für die Besucher zu sehen geben?
Luger: Wir versuchen, bei unseren Sonderschauen verschiedene Schwerpunkte zu setzen. Bei der ARCHE2019 werden das die vier dänischen Taubenrassen, die ursprünglichen Zwerghuhnrassen und als besonderer Höhepunkt unsere österreichischen Rassen sein.
Tips: Warum sind diese Tiere vom Aussterben bedroht?
Luger: Fast alle Menschen wissen, dass Wildtiere aussterben, aber nur sehr wenigen ist bekannt, dass Ähnliches auch gleich nebenan, mit Nutztieren passiert. Wenige Hochleistungsrassen produzieren heute die Nahrungsmittel der Menschheit. Gleichzeitig stirbt alle zwei Wochen eine Nutztierrasse aus – das heißt, eine an Klima und Standort angepasste Rasse, ein genetisches Erbe und ein Kulturgut zugleich. Dieses genetische Erbe und Kulturgut versucht unser Verein mit der ARCHE2019 zu fördern und die interessierten Freunde dieser Rassen zusammenzuführen und einen Austausch unter diesen zu unterstützen.
Tips: Warum sollte man unbedingt zur Veranstaltung kommen?
Luger: Viele besuchen gerne Museen, um sich Vergangenes wieder in Erinnerung zu rufen. Die ARCHE2019 bietet die Möglichkeit, fast schon verschwundene Rassen aus nah (z.B. Linzer Taube) und fern zu bewundern. Auch stehen erfahrene Züchter zum Informationsaustausch das ganze Wochenende für die Besucher bereit.
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