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Reisebusbranche steht vor einer ungewissen Zukunft

Omer Tarabic, 18.08.2020 15:51

INNVIERTEL. Die Reisebusunternehmer aus dem Innviertel steuern schweren Zeiten entgegen. Besserung ist – derzeit – nicht in Sicht.

Roland Stuhlberger hofft auf bessere Zeiten.  (Foto: privat)
  1 / 2   Roland Stuhlberger hofft auf bessere Zeiten. (Foto: privat)

Kaum eine Branche wurde durch die Corona-Pandemie so schwer getroffen wie jene der Reisebusunternehmer. Seit Wochen stehen die meisten Busse geparkt in den Garagen. Nur vereinzelt werden Reisen durchgeführt. Besserung ist nicht in Sicht. „Das heurige Geschäftsjahr ist eine reine Katastrophe. Der finanzielle Schaden ist enorm“, meint Gerhard Leidinger, Geschäftsführer von Leidinger Reisen aus St. Roman. Nicht anders ergeht es Roland Stuhlberger, Inhaber von Stuhlberger Reisen (ehemals Reichinger Reisen) aus Aspach. „Wir sind derzeit hauptsächlich damit beschäftigt, geplante Reisen zu stornieren. Geld verdienen wir im Moment keines.“ Die Reisesaison für beendet erklärt auch Johann Hafner aus St. Willibald. „Ich kann es mir kaum vorstellen, dass meine Busse heuer noch viele Kilometer abspulen werden. Vielleicht können wir noch einige Tagesfahrten durchführen. Das war es aber dann“, meint der Geschäftsführer von Hafner Busreisen aus St. Willibald.

Hoffnung schwindet von Tag zu Tag

Zu Beginn der Pandemie hatten die Unternehmer noch die Hoffnung wenigstens im Herbst einen Teil des verloren gegangenen Umsatzes aufzuholen. Doch die Hoffnung schwindet von Tag zu Tag. Denn die Saison ist mit Ende Oktober quasi vorbei. „Der November ist bei uns der umsatzschwächste Monat. Im Dezember stehen meistens nur Tagesfahrten in die Skigebiete oder zu Adventmärkten auf dem Programm. Stand heute wissen wir nicht, ob diese heuer überhaupt stattfinden. Das macht die Planung so schwierig“, meint Stuhlberger.

Kurzarbeit

Froh sind die Unternehmer über die Möglichkeit der Verlängerung der Kurzarbeit. „Das hilft uns sehr. Wir wollen unsere Mitarbeiter nicht verlieren und werden deshalb die Kurzarbeit verlängern“, berichtet Leidinger. Das werden auch Roland Stuhlberger und Johann Hafner machen. „Natürlich wäre es mir lieber, wenn wir das nicht tun müssten, aber wir haben keine andere Wahl“, berichtet Hafner.

Stuhlberger übernimmt Werth

Auch wenn die derzeitige Situation nicht rosig ist, hat sich Stuhlberger dazu entschieden Werth Reisen aus Neuhofen zu übernehmen. „Ich habe bereits einige Linienbusse. Werth Reisen führt nur Schülertransporte durch. Deswegen habe ich dieses Unternehmen übernommen. Denn das ist eine fixe Einnahmequelle. Ich muss ehrlich sagen, dass die Linienbusse und die Schülertransporte uns am Leben erhalten“, meint der Aspacher.

Ausblick

Ob sich die Situation für die Reisebusbranche kommendes Jahr wieder normalisiert, hängt davon ab wie sich die Corona-Pandemie entwickelt und ob in den kommenden Monaten ein Impfstoff zur Verfügung steht. „Wenn nicht bald ein Impfstoff kommt, dann sehen ich auch für das Geschäftsjahr 2021 schwarz“, meint Leidinger. „Ich hoffe natürlich, dass es bald wieder bergauf geht und wir wieder Geld verdienen. Denn ewig werden wir die Kredite bei unserer Bank nicht stunden können. Ich würde mir zudem wünschen, dass uns die Regierung finanziell mehr unter die Arme greift“, so Stuhlberger.


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