Neue Tagesklinik für Augenheilkunde am Klinikum Schärding
SCHÄRDING. Das Klinikum Schärding verfügt ab 1. April in Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried über eine dislozierte Tagesklinik für Augenheilkunde. Mit dem neuen Angebot erhält das Klinikum einen weiteren wesentlichen regionalen Versorgungsschwerpunkt. An der neuen Tagesklinik werden drei wichtige Schwerpunkte in der Augenheilkunde angeboten: Operation an den oberen Augenlidern, Grauer Star (Katarakt) und IVOM-Behandlung bei altersabhängiger Makuladegeneration.
Der Ausbau der regionalen medizinischen Versorgung ist Teil des „Regionalen Strukturplans Gesundheit Oberösterreich 2025“. Alle Krankenhausträger sind darin eingebunden. Er dient als Eckpfeiler für die Planung und Strategie, um den Bedürfnissen aufgrund der sich ändernden Bevölkerungsstruktur in den kommenden Jahren gerecht zu werden. Bis zum Jahr 2035 leben in etwa doppelt so viele Menschen in Oberösterreich, die älter als 65 Jahre sind.
„Unser Ziel ist es, dass die Menschen in unserem Land gesund und gut leben können – heute und bis ins hohe Alter. Die Errichtung der Tagesklinik in Schärding ist Teil des Regionalen Strukturplans, der das heimische Gesundheitssystem auf hohem Niveau hält und zukunftsfit macht und die Medizin näher an den Menschen heranbringt. Deswegen sorgt das Land Oberösterreich auch dafür, Regionalkliniken wie jene in Schärding zu stärken und deren Ausbau als Kompetenzzentren zu unterstützen“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander.
Die Planung und Errichtung der neuen Tagesklinik für Augenheilkunde erfolgte in Zusammenarbeit zwischen dem Klinikum Schärding gemeinsam mit Primar Robert Hörantner vom Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Ried.
„Bereits im November 2018 hat es ein erstes Gespräch mit dem Krankenhaus Ried über die Idee einer dislozierten Tagesklinik Augenheilkunde gegeben. Diese Tagesklinik ist ein Paradebeispiel einer wohnortnahen Gesundheitsversorgung und guter trägerübergreifender Kooperation. Die Patientinnen und Patienten müssen insbesondere für die IVOM-Behandlung(Intravitreale operative Medikamentenapplikation) nicht mehr aus dem Bezirk Schärding nach Ried oder Linz fahren“, freut sich Franz Harnoncourt, Vorsitzender der Geschäftsführung in der Oberösterreichischen Gesundheitsholding.
Dislozierte Tagesklinik für Augenheilkunde
In Schärding werden ab 1. April 2022 drei verschiedene Augenerkrankungen behandelt:
- Operationen an den oberen und unteren Augenlidern
- Grauer Star (Katarakt)
- Altersabhängige Makuladegeneration IVOM-Behandlung
Die Eingriffe an den oberen Augenlidern können wegen Lidfehlstellungen, Einwärtskehr der Lidränder, Erweiterung- oder Verengung der Lidspalte oder altersbedingter Lidhauterschlaffung nötig werden. Der Graue Star ist eine Trübung der sonst klaren Augenlinse. Dadurch kommt es zu einer Verschlechterung der Sehleistung. Bis zu einem gewissen Grad gehört dieser Prozess zu einem normalen Alterungsprozess. Entsprechend häufig ist der Altersstar, der 90 Prozent aller Katarakte ausmacht. Die Behandlung erfolgt in Form einer neuen künstlichen Linse, die ins Auge eingesetzt wird. Unter der altersabhängigen Makuladegeneration, versteht man Sehkraftverminderung durch Ablagerungen von Stoffwechselresten, welche die Sehkraft mit zunehmenden Alter beeinträchtigen kann. Eine IVOM-Behandlung (Intravitreale operative Medikamentenapplikation) kann dies wesentlich verbessern. Dabei werden bestimmte Medikamente direkt ins Auge eingespritzt. Im Jahr werden insgesamt 3.000 Patientenkontakte in der neuen Tagesklinik erwartet.
Gesundheit rückt näher an den Menschen heran
„Seit einigen Jahren arbeite ich intensiv daran, die Medizin den Menschen näherzubringen. Vor allem bei Eingriffen, die die Augen betreffen ist es wesentlich, diese wohnortnahe anbieten zu können. Das ist uns jetzt mit dem Klinikum Schärding und der Eröffnung der Tagesklinik Augen gelungen. So können wir unsere Kompetenzen immer weiter ausbauen und die Gesundheit rückt immer näher an die Menschen heran. Auch möchte ich Danke sagen, dass beide Häuser (Klinikum Schärding und Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried) gemeinsam an einem Strang ziehen und dieses Projekt auf die Beine stellten. Gefördert durch das Land Oberösterreich können wir nun die neue Tagesklinik für Augenheilkunde mit Leben füllen“, sagt Primar Robert Hörantner, Leiter der Tagesklinik.
Ideale Ergänzung
Auch für das Klinikum Schärding ist die Tagesklinik die ideale Ergänzung der angebotenen Fachbereiche: „Gerade das menschliche Auge bietet ja eine Funktion von unschätzbarem Wert für jeden Menschen. Es ist deshalb auch besonders wichtig, dass die Patienten in der Nähe ihres Wohnortes behandelt werden können und keine weiten Strecken zurücklegen müssen. Diese Kooperation mit dem Krankenhaus Ried bringt die Medizin, hier konkret im Fachgebiet der Augenheilkunde, näher zu den Menschen im Bezirk Schärding. Diese Wohnortnähe zeichnet das Gesundheitswesen in Oberösterreich aus. Im Klinikum Schärding freuen wir uns über die Erweiterung des Behandlungsspektrums“, sagt Thomas Diebetsberger, der kaufmännische Direktor des Klinikums Schärding.
„Die Abteilung für Augenheilkunde am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried bietet seit mehr als 30 Jahren das breite Spektrum dieses wichtigen Fachgebiets und setzt dabei auf modernste Therapieverfahren. Die Tagesklinik Augen in Schärding stellt sicher, dass diese umfassende Expertise nun auch den Menschen im Unteren Innviertel noch wohnortnäher zur Verfügung steht. Als innovatives Modell der trägerübergreifenden Zusammenarbeit im Spitalswesen ist die neue Tagesklinik ein weiterer Baustein einer hochwertigen, zukunftsfähigen Gesundheitsversorgung in der Region“, betont Johann Minihuber, Geschäftsführer des Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern Ried.
Die beiden Krankenhäuser möchten die Patienten darauf hinweisen, dass es sich bei der Tagesklinik um keine Augen-Ambulanz handelt. Es werden nur Patienten mit vorheriger Terminvereinbarung aufgenommen, die eine Überweisung vom Augenfacharzt/ärztin mitbringen.
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