Andorfer Hilfsorganisation wickelte bereits knapp 3.500 Hilfstransporte ab
ANDORF. Seit über 25 Jahren setzt sich die Hilfsorganisation „ORA international“ mit Hauptsitz in Andorf für notleidende Kinder und deren Familien ein. Im Frühjahr diesen Jahres hat der gebürtige Schweizer Philipp Eschbach die Bereiche Logistik und Osteuropa von Gründer Hanspeter Hofinger übernommen. Auch wenn die Rahmenbedingungen und gesetzlichen Auflagen immer komplexer werden, will die Organisation ihr Ziel, die Armut auf der Welt zu lindern, weiter mit Nachdruck verfolgen.
Mittlerweile zählt ORA zu den Top 60 NGO's in ganz Österreich und ist in 14 Ländern weltweit tätig. Alleine im letzten Jahr wurden insgesamt 217 Hilftstransporte abgewickelt, das Lager in Andorf ist dabei der zentrale Umschlagplatz. ORA-Gründer Hanspeter Hofinger hat bereits im Alter zwischen 20 und 30 Jahren damit angefangen sich mit den Problemen auf der Welt zu befassen. „Meine Idee war es gemeinsam zu helfen, dabei habe ich schnell gemerkt, dass es dazu viele freiwillige Helfer braucht“, erzählt der heute 85-Jährige. Mit dem Einstieg von Philipp Eschbach kann er seit einem halben Jahr etwas kürzer treten, auch wenn er weiter im Hintergrund fleißig mitwirkt und ehrenamtlicher Obmann bleibt.
Drei bis Hilfstransporte pro Woche
Das Lager, wo die Spenden und Hilfsgüter aufbewahrt werden, war früher ein Lagerhaus, das zuvor schon länger nicht mehr genutzt wurde. Die Zahl der jährlichen Hilfstransporte nahm mehr und mehr zu, wobei es sich dabei um richtig große Sattelschlepper handelt, die sich zwischen drei- und fünfmal pro Woche voll beladen in Andorf auf den Weg machen. Hofingers Tochter Katharina Mantler ist vor 15 Jahre bei ORA eingestiegen und hat mittlerweile die Geschäftsführung übernommen, was den Vater natürlich mit großem Stolz erfüllt.
Mit Hilfe des Flohmarkts, können alle Personalkosten getragen werden. Insgesamt gibt es dafür mittlerweile fünf Standorte, die Spenden kommen sowohl von Firmen als auch von Privatpersonen, Gerade auch viele Second Hand Sachen finden den Weg zu ORA. Eschbachs Aufgabe ist es vor allem in ständigen Kontakt mit den Partnerfirmen zu stehen, vorzugsweise in Bulgarien, Rumänien, Moldawien, Albanien, Ungarn, der Slowakei und in der Ukraine. Gerade die Kontrollen und die Bürokratie wurde mit der Zeit aber immer mehr. „Mittlerweile brauchen wir zehn Dokumente für einen Transport“, so Eschbach. Ziel von ORA ist es, die Menschen durch die Hilfsgüter aus der Armut zu holen und ihr Leben zu verbessern. Was aber dabei in jedem Fall verhindert werden soll, ist eine Abhängigkeit zu schaffen. „Die Selbstständigkeit soll auf jeden Fall erhalten oder dadurch gerade erst ermöglicht werden, es soll die Leben der Menschen verändern“, schildert der gebürtige Schweizer.
200 Helfer an allen Standorten
In diesem Jahr gab es bisher knapp 120 Transporte, die Zahl aus dem letzten Jahr wird man heuer wohl nicht mehr ganz erreichen. Insgesamt konnte man nach über 25 Jahren bereits rund 3.400 LKW's auf die Reise schicken. Was die die Zahl der Mitarbeiter angeht, so engagieren sich in Andorf rund 30 Leute, viele davon gehören der Generation 70 plus an. Das Kern-Team besteht aus acht Angestellten Mitarbeiter, die 4,5 Vollzeitstellen besetzen. Insgesamt besteht das Netzwerk an allen Standorten zusammen aus rund 200 Menschen.
Bürgermeister stolz auf Leistung
Auch Andorfs Bürgermeister Karl Buchinger zeigt sich ob des großen Einsatzes von ORA begeistert: „Es ist eine riesige Leistung und Motivation was hier in den letzten 25 Jahren entstanden ist. Ich bin stolz, dass die Organisation ihr Basislager in Andorf hat, wir als Marktgemeinde versuchen natürlich, die Arbeit von ORA bestmöglich ins Blickfeld zu rücken und zu unterstützen.“ Viele ehrenamtliche Helfer nehmen einen weiten Weg auf sich, um zu unterstützen. Es könnten sich noch mehr Andorfer engagieren, so der Wunsch der Verantwortlichen, vor allem auch, weil viele Helfer schon im gehobenen Alter sind und gerade Nachwuchs dringend gebraucht wird.
Gerade in der bald wieder anstehenden Weihnachtszeit wird ORA wieder mehrere Unterstützungs-Aktionen, wie etwa dize Ziegen-Aktion „Maaarry Christmas“ und die Lebensmittel-Aktion starten, um ihrem Motto „Gemeinsam verändern wir Kinderleben“ weiter gerecht werden zu können.
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