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„Kenne fast alle Bürger persönlich“

Robert Hofer, 16.09.2018 08:45

SCHIEDLBERG. Bürgermeister Johann Singer (ÖVP) spricht im Interview über die Gemeindeentwicklung, das Vereinsleben und die Todeskreuzung in Matzelsdorf.

Foto: ÖVP
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Tips: Was zeichnet Schiedlberg als eine der kleinsten Gemeinden im Bezirk aus?

Johann Singer: Schiedlberg ist ländlich strukturiert und daher eine ideale Wohngemeinde. Das Gemeindegebiet liegt im Städtedreieck zwischen Linz, Steyr und Wels. Binnen 25 Autofahrminuten sind rund 240.000 Arbeitsplätze erreichbar. Das heißt wohnen im Grünen und kurze Fahrzeiten zum Arbeitsplatz. Schiedlberg zeichnet eine sehr aktive Vereinsstruktur aus. Vereine sind im Kultur-, Sozial- und Sportbereich tätig und bieten für die Bewohner ein reiches Betätigungsfeld. Der Zusammenhalt, die gegenseitige Unterstützung und auch das Kennen untereinander sind Vorzüge einer kleinen Gemeinde und von vielen sehr geschätzt.

Tips: Was bereitet Ihnen im Job als Bürgermeister besonders viel Freude?

Johann Singer: Bei 1.250 Einwohnern kennt man fast alle Bürger persönlich. Damit verbunden ist auch das Wissen um die großen und kleinen Sorgen. Wenn es gelingt zu unterstützen, bedeutet dies eine besondere Genugtuung. Mit viel Freude verbunden ist, wenn Maßnahmen für die Weiterentwicklung der Gemeinde und die Verbesserung der Rahmenbedingungen gerade auch in der Infrastruktur gelingen. Natürlich ist die Freude groß bei tollen Leistungen des Musikvereins bei den Bezirkswertungen, bei Siegen des Fußballvereins oder der Jugend bei den Bewerben der Feuerwehren.

Tips: Wie sieht es punkto Bauland-Entwicklung aus?

Johann Singer: Erfreulich ist, dass in den letzten Jahren immer wieder Grundbesitzer bereit waren, Bauland zu erschließen und an Interessenten zu veräußern. Nur so kann sich die Gemeinde weiterentwickeln. Auch aktuell gibt es Grundstücke zum Verkauf und weitere Projekte sind in Vorbereitung.

Tips: Kann man die Anforderungen bezüglich Kinderbetreuung decken?

Johann Singer: Ein besonderes Augenmerk legen wir auf die Betreuung unserer Kinder. Im Kindergarten versuchen wir, auf die Bedürfnisse der Eltern vor allem auch im Hinblick auf die Öffnungszeiten einzugehen. Wichtig ist uns, dass wir unsere jungen Familien bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen. Unser Kindergarten wird seit September in vier Gruppen, davon einer Krabbelgruppe, geführt. Auch für die Kinder der Volksschule wird eine Nachmittagsbetreuung angeboten.

Tips: Welche Herausforderungen muss die Gemeinde in Zukunft meistern, zum Beispiel in Sachen Finanzierung?

Johann Singer: Durch die Gemeindefinanzierung NEU, die mit 1. Jänner 2018 in Kraft getreten ist, ist die finanzielle Situation für Schiedlberg als kleine Gemeinde noch schwieriger geworden. Als Konsequenz daraus versuchen wir, in den nächsten Jahren die Bevölkerungsanzahl um rund 150 bis 200 zu erhöhen, um aus den Einnahmen aus dem Gesamtsteuertopf höhere Beträge zu erhalten. Eine besondere Herausforderung sind die ständig steigenden Sozialausgaben und Ausgaben für die Bedeckung der Abgänge der Krankenanstalten. Auf Grund der demografischen Entwicklung werden diese noch weiter ansteigen. Damit wird die Finanzierbarkeit der Projekte der Gemeinde selbst eine besondere Herausforderung.

Tips: Die „Todeskreuzung“ in Matzelsdorf war zuletzt leider wieder in den Schlagzeilen. Ist eine weitere bauliche Veränderung denkbar?

Johann Singer: Jeder Unfall mit Personenschaden und gar mit Toten ist tragisch. Natürlich wird immer wieder versucht, eine Entschärfung der Situation herbeizuführen. Deshalb wurden auch seitens der Landesstraßenverwaltung bereits bauliche Maßnahmen gesetzt. Leider beachten die betroffenen Autolenker die vorhandenen Verkehrsregelungen, wie Stopptafel, Sperrlinie, Überholverbot, nicht. Derzeit ist keine bauliche Veränderung vorgesehen.


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