Ortsbauernobmann Markus Oberlehner: „Landwirt ist immer mein Traumberuf gewesen“
SCHLIERBACH. Ortsbauernobmann Markus Oberlehner aus Schlierbach ist passionierter Landwirt. Mit Tips spricht er auch über die Schattenseiten seines Traumberufs.
Markus Oberlehner führt mit seiner Frau Elisabeth einen Zucht- und Mastbetrieb mit 50 Zuchtsauen und 400 Mastplätzen in Schlierbach. Die Familie produziert auch viele Lebensmittel für den Eigenbedarf. Die Nachfrage bezüglich Direktvermarktung ist zwar groß, jedoch auch mit viel Arbeit verbunden, die derzeit für den Landwirt nicht bewältigbar wäre. „Wir haben den Betrieb so aufgebaut, dass wir die tägliche Arbeit zu zweit gut schaffen, auch noch Freizeit bleibt und es weiterhin Spaß macht“, so Markus Oberlehner. Der Vater dreier Kinder ist sehr gerne Landwirt: „Das ist immer mein Traumberuf gewesen.“
Leistung honorieren
Seit rund acht Jahren ist der 42-Jährige Ortsbauernobmann von Schlierbach. In dieser Funktion ist ihm besonders der Zusammenhalt unter den Bauern wichtig, „egal aus welcher Sparte sie kommen.“ Ein Anliegen ist ihm, dass die Leistung der Bauern mehr honoriert wird, anstatt „uns mit Ausgleichszahlungen als Almosenempfänger in der Bevölkerung darzustellen. Wenn wir mit der Familie einen Tag lang Skifahren gehen, ist das gleich viel wert wie ein ganzes Mastschwein.“
Leistungsdruck wird stärker
„Es ist traurig, dass Lebensmittel keine Wertschätzung mehr erfahern. Ein großer Teil wird um die halbe Welt gefahren und dann weggeschmissen“, so der Ortsbauernobmann, der das als ein Gesellschaftsproblem sieht: „Der Leistungsdruck wird immer stärker, diese Entwicklung ist nicht positiv für die Menschheit.“
Innovative Betriebe
In Schlierbach gibt es rund 50 Landwirte. „Wir haben viele innovative Betriebe im Ort, die mit konventioneller Landwirtschaft nicht weitermachen hätten können. Viele sagen, dass sie aufhören wollen und einige haben sich bereits ein zusätzliches Einkommen gesucht. Die Vollerwerbsbetriebe werden wir bald an einer Hand abzählen können“, betont Oberlehner. Trotzdem blickt er positiv in die Zukunft: „Wir werden unseren Betrieb auch weiterhin bewirtschaften können. Wenn man sich wohlfühlt, das macht, was einem liegt und auf die Konsumenten zugeht, dann findet man sicher einen Weg, seinen Betrieb weiterzuentwickeln. Lebensmittel werden auch in Zukunft gebraucht.“
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